Das Testgelände in Njonoxa (Archivbild, November 2011).

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Russische Rettungskräfte sind am Ort der Explosion im Einsatz.

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Sewerodwinsk – Bei einer Explosion auf einem Militärgelände im Norden Russlands sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere seien bei dem gescheiterten Test eines Raketentriebwerks am Donnerstagmorgen verletzt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In anderen Berichten war von mindestens 15 Verletzten die Rede.

Jeglicher Schiffsverkehr in der Region um die Unfallstelle im Weißen Meer soll für einen Monat eingestellt werden, gab die Hafenverwaltung von Archangelsk bekannt.

Das Sperrgebiet.

In der Nähe der Hafenstadt Sewerodwinsk nahe Archangelsk befindet sich ein Gelände, wo Raketen für Atom-U-Boote getestet werden. Russische Medien haben widersprüchliche Berichte über Strahlenwerte nach einer Explosion auf einem Raketentestgelände des Militärs veröffentlicht.

Widersprüchliche Berichte zu Radioaktivität

Die Nachrichtenagentur RIA meldete am Donnerstag unter Berufung auf das Ministerium, dass bei der Detonation keine schädliche Substanzen freigesetzt worden seien, die Radioaktivität sei normal.

Ein Satellitenbild vom 8. August zeigt mehrere Schiffe in der Nähe des Testgeländes.

Ksenia Yudina, eine Behördensprecherin der 185.000-Einwohner-Stadt Sewerodwinsk sagte dagegen der Nachrichtenagentur Tass zufolge, nach der Detonation sei zu Mittag ein kurzfristiger Anstieg der Radioaktivität gemessen worden. Die Messwerte hätten sich aber bereits am Mittag wieder normalisiert, hieß es.

Ein Verletzter wird vom Hubschrauber in ein Rettungsfahrzeug umgeladen, Soldaten in Schutzanzügen überprüfen das Fluggerät.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace meldet unter Berufung auf Daten des russischen Katastrophenschutzministeriums, dass die in Sewerodwinsk gemessene Radioaktivität zwanzigmal so stark wie gewöhnlich gewesen sei.

Auch die französische Presseagentur AFP meldete unter Berufung auf regionale Behörden, dass Radioaktivitätswerte zwischenzeitlich höher waren. Weitere Einzelheiten lagen zunächst nicht vor. (red, APA, 8.8.2019)

Das Testgelände liegt zwei Kilometer nördlich der Dorfes Njonoxa.