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Kommt er? Kommt er nicht? Die Causa Sane zieht sich.

Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

Rottach-Egern – Die Meldungen, die am Donnerstagmorgen bis an den Tegernsee drangen, verhießen nichts Gutes. Leroy Sane, berichteten englische Medien, sei viel schwerer verletzt als zunächst angenommen, nach Informationen von The Athletic ist das Kreuzband im rechten Knie auf jeden Fall in Mitleidenschaft gezogen.

Vom deutschen Rekordmeister gab es dazu am Donnerstag keine Stellungnahme. "Fragen sie die Engländer", sagte Präsident Uli Hoeneß kurz angebunden, als er vor dem Hotel der Bayern in Rottach-Egern unter anderem Reportern von Sport Bild über den Weg lief, und er ergänzte: "Wir werden Fakten bekanntgeben."

Aber sollte Sane tatsächlich über Monate ausfallen, steht der FC Bayern vor einem großen Dilemma. Soll er den verletzten Spieler trotzdem kaufen, auch wenn der in dieser Saison womöglich erst spät zur Verfügung stehen würde? Oder wäre es nun besser, auf den Transfer zu verzichten und das Geld in andere Flügelspieler zu investieren. Die Münchner benötigen angeblich zwei.

Der nie um eine Antwort verlegene Thomas Müller machte sich am Donnerstag eher einen Spaß aus dem Verwirrspiel um Sane und weitere mögliche Neuzugänge. "Zu Transfers kann ich persönlich leider immer noch nichts sagen", bemerkte er mit einem Grinsen, er sei schließlich "weder Mediziner noch Transferpolitiker". Außerdem: "Es ist ja schon alles gemeldet, von perfekt bis geplatzt bis mittendrin, da weiß man nicht, wem man da glauben soll und wann."

Kommt Hakim Ziyech?

Nach wie vor in Verbindung gebracht wird der FC Bayern etwa mit Hakim Ziyech. Der 26 Jahre alte Marokkaner von Ajax Amsterdam überzeugte in der vergangenen Saison in der Champions League, ihn würde der niederländische Rekordmeister aber wohl erst nach erfolgreicher Qualifikation für die Königsklasse gehen lassen. Der zentral und als Flügelspieler einsetzbare Ziyech soll nach kicker-Informationen 35 Millionen Euro kosten.

Im Gespräch ist auch Steven Bergwijn, 21 Jahre alter niederländischer Nationalspieler. Er wäre sofort zu haben, weil er mit der PSV Eindhoven in der Qualifikation zur Champions League schon ausgeschieden ist. Bergwijn ist Linksaußen, hat in der vergangenen Saison 14 Tore geschossen, zwölf vorbereitet und fünf Spiele in der Champions League absolviert. Sein Vertrag bei der Mannschaft des früheren Münchners Mark van Bommel läuft noch bis 2022.

Problem bei all diesen Spielern: Sie sind nicht da, obwohl die Zeit drängt. Am Montag tritt der FC Bayern im DFB-Pokal bei Energie Cottbus an (20.45 Uhr/ARD und Sky), nur vier Tage später empfängt er Hertha BSC zum Auftaktspiel der Bundesliga (Freitag, 20.30 Uhr/ZDF und DAZN). "Ich denke, dass wir noch drei neue Spieler brauchen", wiederholte Robert Lewandowski am Mittwoch in Sport Bild bekannte Forderungen: "Wir haben in der Offensive mit Franck Ribery, Arjen Robben und James drei Spieler verloren und noch keinen gestandenen Neuzugang dort!"

Und junge Spieler wie Alphonso Davies oder Sarpreet Sing sind noch nicht so weit – sagt Müller: "Die Jungs sind alle gut", aber beim FC Bayern, der in jedem Spiel drei Punkte holen müsse, "hat kein junger Spieler Zeit, da mal reinzuschnuppern und Spielpraxis zu sammeln". Ein gesunder Sane wäre da schon wichtig. (sid, 8.8.2019)