Die Diskussion um das Parkpickerl in Wien platzte mitten ins Sommerloch. Dass sie geführt wird, ist legitim, es gibt viel Unzufriedenheit beim Verkehr, nicht nur beim Parken. Der alte Kampf Autobefürworter versus Metallkisten-Kritiker ist neu aufgeflammt.

Doch eigentlich wird die Debatte stellvertretend dafür geführt, dass die Verkehrsplanung in der Ostregion neu aufgestellt gehört. Der Verkehr macht nicht an der Stadtgrenze halt, 360.000 Menschen pendeln jeden Tag nach Wien in die Arbeit. Sie auszusperren, wie manch ein Bezirksvorsteher nun fantasiert – das kann es nicht sein.

Wien, Niederösterreich und das Burgenland sind sich seit langem dessen bewusst, dass sie gemeinsame Sache machen müssen. Nur an der Umsetzung scheitert es. Es liegen Studien in den Schubladen: Man weiß bestens Bescheid über Pendlerströme, Zugintervalle und Parkgewohnheiten. Und am Ende des Tages? Scheitert es am Geld.

360.000 Menschen pendeln jeden Tag nach Wien in die Arbeit.
Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

Wenn dann auch noch der Bund als mächtiger Player in die Verhandlungen eingebunden wird, wird es richtig kompliziert. Irgendwer muss den Ausbau der Öffis aber finanzieren. Es ist die einzige nachhaltige Lösung, um Autofahrer zum Umstieg zu motivieren.

Das Parkpickerl ist nur ein kleiner Teil eines großen Problems. In Wahrheit gehört der öffentliche Verkehr so aufgestellt, dass niemand mehr auch nur daran denkt, in ein Auto zu steigen. Man darf ja träumen. (Rosa Winkler-Hermaden, 8.8.2019)