Die Anforderungsprofile an Mitarbeiter hätten sich geändert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank International, Johann Strobl.

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Der Personalabbau bei der Raiffeisen Bank International (RBI) geht in die nächste Runde, man rechnet mit insgesamt 200 Stellen, die gestrichen werden müssten, bestätigte Vorstandschef Johann Strobl bei er Präsentation der Halbjahreszahlen. Das liege auch daran, dass sich die Anforderungsprofile geändert hätten. Durch Umstellungen im IT- und Projektmanagementbereich seien manche Jobs dort "einfach nicht mehr notwendig", sagte Strobl.

Durch den Verkauf des polnischen Kernbankgeschäfts und den neuerlichen Rückgang des langfristigen Zinsniveaus hat sich das Betriebsergebnis der RBI um 18 Prozent auf 968 Millionen Euro reduziert. Bereinigt um Polen, würde sich das Ergebnis auf dem Niveau von 2018 befinden, sagte Strobl. Dennoch sank auch das zweite Ergebnis im zweiten Quartal, nämlich von 625 Millionen Euro auf 503 Millionen. Das Konzernergebnis ging um zwölf Millionen Euro zurück, dieses belief sich im ersten Quartal noch auf 357 Millionen Euro.

Mehr Kreditvergaben

Der angestiegene Zinsüberschuss der RBI um zwei Prozent auf 840 Millionen Euro ist laut Vorstand einem volumenbedingten Anstieg in Russland zu verdanken. Mehr Kredite wurden auch in der Ukraine vergeben, hier legte der Zinsüberschuss um vier Millionen Euro zu.

Durch "viel Ausdauer, die sich auch ausgezahlt hat", wie Finanzchef Hannes Mösenbacher sagte, konnten einige Großkunden akquiriert werden, das Potenzial für bessere Finanzergebnisse sei größer geworden.

Geldwäsche-Vorwürfe um Ukio-Bank abgehakt

Die RBI kann die Geldwäsche-Affäre rund um die pleitegegangene litauische Ukio Bank hinter sich lassen. "Ich kann hier abschließend berichten, dass nach den Aktivitäten, die wir März 2019 gesehen haben, jetzt dieser Teil für uns abgeschlossen ist", sagte Strobl. Die Behörden haben in dem Fall keine Maßnahmen gegen die RBI ergriffen. Zentrale Themen blieben die Zinssenkungen und die bis 2021 angestrebte Cost/Income Ratio von 55 Prozent: "Das wird sich nach aktuellen Rechnungen ausgehen", sagte Strobl. An der Börse stand RBI anfänglich stark unter Druck, konnte die Verluste dann weitgehend wieder wettmachen. Geldwäsche-Vorwürfe um Ukio-Bank abgehakt

(lgb, 9.8.2019)