Ein herkömmlicher Stent wäre für die Anwendung bei Föten viel zu groß.

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Dank eines neuen Verfahrens, auch "indirekter 4D-Druck" genannt, ist es Wissenschaftern der ETH Zürich gelungen, eine winzige Gefäßprothese herzustellen. Sie ist rund 40 mal kleiner als bisher gängige Modelle. Einsetzen lassen sich solche Mini-Stents bei Föten.

Gefäßprothesen gibt es zwar bereits für verengte Herzkranzgefäße, für die Harnwege von Föten müssten sie aber viel kleiner sein. Bisher haben sich so winzige Stents jedoch nicht herstellen lassen. Mit einer von Wissenschaftern der ETH Zürich entwickelte Methode ist es nun möglich, verformbare Mikrostrukturen zu erzeugen. Damit lassen sich Stents mit Detailstrukturen herstellen, die vielfach kleiner sind als bisherige Modelle.

Einsatz bei Harnwegsverengungen

Einsetzen ließe sich ein solcher Mini-Stent – nach weiteren Verbesserungen und ausführlichen Sicherheitstests – zum Beispiel im Fall von Harnwegsverengungen bei Föten. Diese kommen bei einem von 1.000 Kindern vor und können zu einem lebensgefährlichen Urinstau führen.

Um das zu verhindern, müssen Kinderchirurgen die Engstelle momentan herausschneiden und die offenen Enden wieder zusammenfügen. Schonender wäre es, die Verengung bereits beim Fötus im Mutterleib mithilfe eines Stents zu erweitern. Das wäre dank den Mini-Stents möglich. (APA, 11.8.2019)