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Der Fall 1MDB rund um den malaysischen Ex-Premier und Banker von Goldman Sachs gilt als einer der größten internationalen Finanzskandale der vergangenen Jahre.

Foto: Reuters/Brendan McDermid

New York – Malaysia hat im Betrugsfall um den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) Anklage gegen den Goldman-Sachs-Topmanager Richard Gnodde erhoben. Zusammen mit dem 58-Jährigen will die Justiz des südostasiatischen Landes nach einer Mitteilung von Freitag 16 weitere aktuelle und ehemalige Direktoren der US-Investmentbank zur Rechenschaft ziehen.

Der Fall 1MDB gilt als einer der größten internationalen Finanzskandale der vergangenen Jahre. Malaysias ehemaliger Premierminister Najib Razak steht deshalb bereits seit mehreren Monaten vor Gericht. Ihm droht eine lange Haftstrafe. Dabei geht es um die Veruntreuung von umgerechnet etwa vier Milliarden Euro aus Staatsvermögen. Den Goldman-Sachs-Managern wird vorgeworfen, sich an kriminellen Machenschaften rund um 1MDB beteiligt zu haben, um an lukrative Mandate zu kommen. Die Bank berät Regierungen rund um die Welt.

Premier abgewählt

Najib war im vergangenen Jahr überraschend abgewählt worden, was auch auf den Skandal zurückgeführt wird. Unter seinem Nachfolger Mahathir Mohamed – der auch schon vor Najib viele Jahre Regierungschef war – treibt die Justiz die Aufklärung nun voran. Malaysia will von Goldman Sachs zudem 5,8 Milliarden Euro Schadenersatz. Die Bank wies die Vorwürfe schon mehrfach zurück.

Die Justiz stützt ihre Anklage nach den Worten von Generalstaatsanwalt Tommy Tomas auf eine Regelung, wonach Topmanager eines Unternehmens für illegales Handeln in ihrem Zuständigkeitsbereich persönlich verantwortlich sind. Die Behörden werfen der Bank vor, Kenntnis davon gehabt zu haben, dass Geld aus dem Staatsfonds veruntreut wurde. (APA, 9.8.2019)