Ein niederländisches Kampfflugzeug des Typs F-16.

Foto: APA / AFP / ANP / Siese Veenstra

Den Haag – Während niederländische F-16-Kampfpiloten im Baltikum stationiert waren, sollen ihre Partnerinnen immer wieder anonyme Anrufe erhalten haben, berichtete "De Telegraaf" heute. Die Frauen seien mehrfach von Anrufern "mit russischem Akzent" gefragt worden, was genau ihre Männer denn täten und ob es nicht klüger wäre, wenn sie nach Hause kämen.

Zu den Anrufen soll es im Jahr 2017 gekommen sein, als niederländische Kampfpiloten sich als Teil der "Baltic Air Police" an der Überwachung des baltischen Luftraums beteiligten. Die Männer waren in Lettland, Estland und Litauen stationiert. Mittlerweile wurden die Flieger wieder von dort abgezogen, doch 270 niederländische Soldaten befinden sich nach wie vor im Rahmen einer Nato-Mission in Litauen. Ihre Präsenz solle Russland signalisieren, dass die internationale Gemeinschaft nach der Krim-Annexion keine Aggressionen in Richtung der baltischen Staaten dulden werde, so "De Telegraaf".

Sicherheitsmaßnahmen

Der Zeitung zufolge sollen sich die anonymen Anrufe ereignet haben, nachdem die Piloten über ihre privaten Telefone mit ihren Partnerinnen gesprochen hatten. Das ist mittlerweile verboten. Im Ausland stationierte Angehörige des niederländischen Militärs müssen nun Prepaid-Handys mit SIM-Karten aus ihrem Einsatzland benutzen. Auch die Nutzung von WLAN unterliegt strengen Auflagen.

Um etwaige Vergeltungsschläge gegen ihre Familien zu verhindern, werden auch die Nachnamen von im Ausland stationierten niederländischen Soldaten geheimgehalten. Sie werden ausschließlich mit militärischem Grad und Vornamen gelistet. (rio, 9.8.2019)