Peking – Die Zahl der Todesopfer durch Taifun Lekima in China ist auf 44 gestiegen. Außerdem würden noch 16 Menschen vermisst, berichten chinesische Staatsmedien am Montag.

Die meisten Toten gab es demnach im Kreis Yongjia (Provinz Zhejiang). Dort kam es im Dorf Yantan wegen der starken Regenfälle zu einem Erdrutsch, der einen Fluss anstaute, wodurch ein künstlicher See entstand. Dessen Wassermassen brachen sich schließlich Bahn und rissen Menschen hinfort – 38 Menschen kamen ums Leben.

Eine Million Menschen mussten Häuser verlassen

Mit heftigem Regen, hohen Wellen und Sturmböen hat Taifun Lekima am Samstag das chinesische Festland erreicht. Der Wirbelsturm, für den die Behörden die höchste Warnstufe ausgegeben hatten, wütete am Samstagmorgen zunächst in der ostchinesischen Stadt Wenling und zog dann weiter Richtung Norden. An der Ostküste hat der Taifun einen schweren Erdrutsch ausgelöst.

Lekima sorgte danach auch in den Millionenstädten Hangzhou und Schanghai für schwere Regenfälle. Betroffen waren zudem die Provinzen Anhui, Fujian und Jiangsu. Behörden warnten, dass es zu Erdrutschen und Überschwemmungen kommen könnte. Am Sonntag zog der Sturm abgeschwächt weiter Richtung Norden. In der Provinz Shandon kamen am Sonntag weitere fünf Menschen ums Leben.

Mehr als eine Million Menschen wurden in Sicherheit gebracht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Staatsmedien zeigten Bilder von überfluteten Straßen sowie von umgestürzten Strommasten und Bäumen.

Eine Aufnahme aus der chinesischen Stadt Taizhou in der Provinz Zhejiang.
Foto: APA / AFP

In Schanghai wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks geschlossen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Erstmals musste auch das 2016 eröffnete Disney Land in Schanghai wegen schlechten Wetters geschlossen bleiben. Viele Schnellzugverbindungen im Osten Chinas wurden eingestellt. Hunderte Flüge fielen aus.

Ein Satellitenfoto von 10. August zeigt Taifun Lekima.
Foto: APA/AFP/NOAA/HO

Zuvor hatte der Taifun am Freitag in Japan und Taiwan gewütet. Er brachte viel Regen nach Nordtaiwan, in der Folge waren nach Behördenangaben mehr als 3.000 Haushalte ohne Strom. Mehr als 500 Flüge wurden gestrichen.

Ein 64-jähriger Mann kam beim Baumfällen ums Leben. Mehr als 2.500 Menschen in hochwassergefährdeten Gebieten wurden in Sicherheit gebracht.

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In Japan wurden mehr als 60 Flüge und etwa 150 Fährverbindungen in der Region der Ryukyu-Inseln gestrichen. Mindestens vier Menschen in der Präfektur Okinawa wurden verletzt, wie lokale Medien berichteten.

Lekima ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen das Leben in zahlreichen Staaten in Südostasien. (APA, dpa, 12.8.2019)