Der BER soll im Oktober 2020 eröffnet werden.

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Berlin – Der Bau des deutschen Hauptstadt-Flughafens BER drückt die Betreibergesellschaft heuer voraussichtlich noch tiefer in die roten Zahlen. Erwartet wird ein Verlust von 110 Millionen Euro nach 77 Millionen Euro im Vorjahr, wie aus dem in dieser Woche veröffentlichten Geschäftsbericht 2018 hervorgeht.

Zusatzkosten ergeben sich demnach auch aus Vorbereitungen zum geplanten Start des BER im nächsten Jahr, durch höhere Ausgaben in der Instandhaltung sowie für Beratung und zusätzliche Mitarbeiter. Zudem erhöhen sich Abschreibungen.

"Fluchhafen" BER

Steigende Passagierzahlen an den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld hatten den Umsatz der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 415 Millionen Euro wachsen lassen, wie schon im Mai mitgeteilt wurde. Die Belastungen durch die Dauerbaustelle BER führten unterm Strich aber zu einem Verlust.

Eigentlich sollte der BER, der in Berlin auch "Fluchhafen" genannt wird, 2011 in Betrieb gehen. Nach Jahren mit Technikproblemen, Planungsfehlern und Baumängeln ist der Start nun für Oktober 2020 geplant. Kurz danach soll der Flughafen Tegel geschlossen werden. Für die Schließung haben die Betreiber 9,3 Millionen Euro zurückgestellt – es könnte jedoch auch mehr Geld dafür notwendig werden. Denn noch ist unklar, wie teuer die Altlastensanierung auf dem Gelände wird, wie es im Geschäftsbericht heißt.

Prüfung von Ausweitung des Nachtflugverbots

Indes wurde bekannt, dass die Flughafengesellschaft des BER die Ausweitung eines Nachtflugverbots prüfen lässt. Bisher steht schon fest, dass zwischen Mitternacht und 5 Uhr keine Flugzeuge starten oder landen. Das Land Brandenburg fordert nun, in der Zeit zwischen 5 und 6 Uhr nur Interkontinentalflüge zuzulassen. Hintergrund ist ein vom Landtag angenommenes Volksbegehren. (red, APA, dpa, 10.8.2019)