Passanten versammelten sich am 10. August 2019 am Ort des Autobombenanschlags in der libyschen Stadt Benghazi, der drei UNO-Mitarbeiter tötete. Mindestens acht weitere seien verletzt worden, darunter auch ein Kind, als die Autobombe in einem Einkaufsviertel des Al-Hawari-Bezirks explodierte, so ein Beamter.

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Tripolis – Die Konfliktparteien in Libyen haben sich auf Vorschlag der Vereinten Nationen hin auf eine Waffenruhe während des muslimischen Opferfests geeinigt. Die selbst ernannte Libysche Nationalarmee LNA erklärte, der Waffenruhe von Samstag bis Montag zugestimmt zu haben. Das viertägige Opferfest Eid al-Adha beginnt in Libyen und den meisten muslimischen Ländern am Sonntag.

Nach einem Bericht der Nachrichtenseite "Africa Gate" erklärte LNA-Sprecher Ahmed Al-Mismari, dass die Truppen die Waffenruhe seit 15 Uhr am Samstag eingehalten hätten. Auf Bedrohungen werde man aber reagieren. LNA-Kommandant Khalifa Haftar hatte im April eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis angeordnet. Dort sitzt die von der UNO anerkannte Regierung des Landes. Auch diese hatte erklärt, die "humanitäre" Waffenruhe einhalten zu wollen.

Bürgerkriegschaos seit 2011

Im ölreichen Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos, in dem zahlreiche Milizen um Einfluss kämpfen. Haftar beherrscht bereits weite Gebiete und versucht mit der LNA, die Kontrolle über das ganze Land zu gewinnen.

Am Samstag explodierte in Benghazi im Osten des Landes eine Autobombe und tötete drei UNO-Mitarbeiter, hieß es aus ärztlichen und aus Sicherheitskreisen. Eines der Opfer stammte aus Libyen, die Nationalität des zweiten ausländischen Todesopfers war zunächst unklar. Zehn weitere Menschen wurden bei der Explosion vor einer Bank verletzt. Vergangenes Jahr waren bei einem Doppelanschlag nahe einer Moschee in Benghazi 33 Menschen getötet worden. (APA, 10.8.2019)