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In Salqin (Idlib) wird ein Graben errichtet.

Foto: reuters / ashawi

Idlib – Die syrischen Regierungstruppen haben bei ihrer Offensive gegen die letzte größere Rebellen-Enklave in der Provinz Idlib eine strategisch wichtige Stadt erobert. Die Einnahme von Al-Hobeit sei der bedeutendste Fortschritt, den die Armee von Präsident Bashar al-Assad seit Beginn der Offensive vor drei Monaten erreicht habe, teilte die der Opposition nahestehende "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Sonntag mit.

Auch Medien der libanesischen Hisbollah-Miliz, die an der Seite der Assad-Armee gegen die Rebellen kämpft, meldeten die Einnahme al-Hobeits. Die Stadt sei der Zugang zum südlichen Teil der im Nordwesten des Landes gelegenen Provinz Idlib, zur wichtigen Autobahn zwischen der Hauptstadt Damaskus und Aleppo sowie zur Stadt Khan Sheichun.

Mehr als hundert Kämpfer getötet

Bei Gefechten am Samstag seien mehr als hundert Kämpfer auf beiden Seiten getötet worden, teilte die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle mit, die sich auf Informanten in Syrien stützt. Die Aufständischen äußerten sich zunächst nicht zum Vormarsch der Regierungstruppen.

Nach ihrer Vertreibung aus anderen Landesteilen kontrollieren die Rebellen noch den größten Teil der Provinz Idlib und Gebiete in den Provinzen Aleppo, Hama sowie Latakia. Außerdem harren kleinere Rebelleneinheiten im Südosten Syriens an der Grenze zu Jordanien aus.

Die Türkei, die an den Norden Syriens grenzt und einige Rebelleneinheiten unterstützt, zugleich aber ein Erstarken der dortigen syrischen Kurden-Miliz YPG fürchtet, hat bei den Frontlinien militärische Beobachtungsposten eingerichtet. Das erschwert den Vormarsch der syrischen Regierungstruppen. Deren Offensive kam zuletzt langsam voran. Russland hatte 2015 auf der Seite Assads in den Bürgerkrieg eingegriffen und dessen Armee vor allem durch Luftangriffe eine rasche Rückeroberung weiter Teile des Landes ermöglicht. (APA, 11.8.2019)