Im fünften Jahr ihrer Intervention im Jemen – die nach dem damals 29-jährigen neuen Verteidigungsminister Mohammed bin Salman ein paar Wochen dauern sollte – ist das Desaster für die Saudis perfekt. In Aden kämpfen von ihnen unterstützte jemenitische Truppen gegen jemenitische Milizen, die von ihrem Partner in diesem Krieg, den Vereinigten Arabischen Emiraten, unterstützt werden. Die Huthi-Rebellen im Norden, wegen deren Übernahme von Aden im März 2015 die saudisch geführte Koalition in den Krieg eingetreten ist, können sich ins Fäustchen lachen. Und sie haben die Krise mit einem Raketenangriff auf Aden Anfang August sogar ausgelöst.

Auseinandersetzung mit dem Iran

Die Interessen von Riad und Abu Dhabi im Jemen sind in den vergangenen Jahren immer weiter auseinander gedriftet. Für die Saudis geht es auf einer Metaebene um die große Auseinandersetzung mit dem Iran: Die schiitischen Huthis sind aus saudischer Sicht nichts anderes als ein Instrument der iranischen Einflusspolitik.

Nicht, dass das für die VAE keine Rolle spielen würde, aber das kleine reiche Land arbeitet zudem auf beiden Seiten des Horn von Afrika aggressiv an der Erweiterung seines strategischen Radius. Die Unterstützung der südjemenitischen Separatisten bot sich förmlich an: was nicht nur dem jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi politisch das Genick bricht, sondern auch dessen Schutzmacht, Saudi-Arabien, lächerlich aussehen lässt. (Gudrun Harrer, 11.8.2019)