St. Pöltens Michael Ambichl mit einem Treffer Kategorie Tor des Jahres.

Foto: APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER

Dedic jubelte über den Führungstreffer für Wattens.

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Innsbruck – Aufsteiger WSG Tirol und St. Pölten haben sich in der 3. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1-(1:0)-Unentschieden getrennt. Wichtigen Anteil am Remis hatte am Sonntag Torhüter Ferdinand Oswald, der einige Chancen der Gäste in Innsbruck zunichtemachte. Bei einem Fallrückzieher von Michael Ambichl war er aber machtlos. Die Niederösterreicher sind somit zumindest eine weitere Woche ohne Sieg.

Zlatko Dedic (6./Elfmeter) brachte Tirol früh in Führung, der eingewechselte Ambichl (72.) traf akrobatisch zum Ausgleich. Die Niederösterreicher hatten insgesamt mehr vom Spiel und waren auch in den Zweikämpfen giftiger, mussten sich aber mit einem Punkt begnügen. In der Tabelle bedeutete das den elften Platz, die "Kristallbuam" aus Wattens verbesserten sich auf Rang fünf.

Idealer Start

Die Tiroler erwischten einen idealen Start. Nach einer Attacke von Luan an Dedic entschied Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ohne Zögern auf Elfmeter, diesen brachte der Gefoulte selbst abgeklärt im Tor unter. Nach fünf Minuten stand es 1:0. Zwar gab es in der 10. Minute nach einem Foul von Goalie Oswald an Roope Riski auf der anderen Seite ebenfalls Elfmeter, der Torhüter besserte seinen Fehler aber aus, indem er den Strafstoß von Husein Balic parierte.

Danach gab es in der ersten Hälfte nur wenige Torchancen zu sehen. St. Pölten wurde wenn, dann durch ruhende Bälle gefährlich. In der 23. Minute schoss Daniel Luxbacher einen Freistoß zu zentral aufs Tor, Oswald klärte zur Ecke. Die Bemühungen der Wattener, über schnelle Gegenstöße zu weiteren Möglichkeiten zu kommen, verliefen im Sand. Ein Distanzschuss von Lukas Grgic (32.) fiel zu unplatziert aus, Clemens Walch (37.) scheiterte nach einem schnellen Antritt an SKN-Torhüter Christoph Riegler.

Brasilianisch

Unmittelbar nach der Pause hatte St. Pölten seine beste Phase. Riski (55.) hämmerte den Ball nach einem Patzer von Grgic an die Unterkante der Latte, schließlich beendete Oswald die Aktion, indem er den Nachschuss des Finnen abwehrte. Sandro Ingolitsch (58.) verfehlte das Kreuzeck. Auch bei einer Chance von Robert Ljubicic (65.) warf sich Oswald in den Weg. Bei der Einlage von Ambichl, der den Ball im Strafraum per Fallrückzieher unter die Latte knallte, konnte aber auch der Deutsche nichts machen.

Danach investierte Tirol wieder mehr in die Offensive. Dedic kam in der 74. Minute zu spät, Luan blockte einen Schuss von Florian Rieder (81.) ab. St. Pölten geriet am Schluss noch mehr unter Druck, da sich Abwehrmann Daniel Drescher offenbar am Knie verletzte. Weil Coach Alexander Schmidt da schon dreimal gewechselt hatte, mussten die "Wölfe" die Schlussoffensive der Hausherren zu zehnt abwehren. (APA, 11.8.2019)

WSG Tirol – SKN St. Pölten 1:1 (1:0). Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 3.500, SR Schüttengruber.

Tore:

1:0 (6.) Dedic (Elfmeter)

1:1 (72.) Ambichl

Tirol: Oswald – Hager, Cabrera, Gugganig (92. Jurdik) – Gölles (61. Santin), Svoboda, Grgic, Adjei – Walch (69. Rieder), Dedic, Pranter

St. Pölten: Riegler – Luan, Drescher, Meisl – Ingolitsch, Rasner, R. Ljubicic (85. Petrovic), Luxbacher, Haas (63. Ambichl) – Riski (67. Ouedraogo), Balic

Anmerkung: Balic scheiterte mit einem Elfmeter an Oswald (10.)

Gelbe Karten: Pranter, Grgic, Carbrera, Gugganig bzw. Riski, Rasner

Stimmen

Thomas Silberberger (Trainer Tirol): "Wir haben ein Spiel gesehen, das alles gehabt hat – Elfmeter, Topchancen auf beiden Seiten. Ich glaube, wir haben es aus der Hand gegeben nach der Pause. Weil da waren wir eigentlich gut im Spiel und haben dann zwei blöde Aktionen gehabt, plötzlich hat St. Pölten zwei Hunderter vorgefunden. Da haben wir komplett den Faden verloren. Das ist dann mit dem 1:1 gegipfelt, dann plötzlich hat das Spiel wieder eine andere Wende gekriegt. Mit vier Punkten kann ich gut leben. In der Liga, das hat man gesehen heute, ist jedes Spiel mega-eng."

Alexander Schmidt (Trainer St. Pölten): "Im Endeffekt kann man nach dem Spiel zufrieden sein, weil jetzt am Ende hätten wir es auch noch verlieren können – in Unterzahl. Wattens hat dann alles auf eine Karte gesetzt, da war es schon noch einmal brenzlig. Über den gesamten Spielverlauf war es, glaube ich, ein leistungsgerechtes Unentschieden, wobei wir natürlich Riesenchancen gehabt haben. Mich hat nur maßlos geärgert, dass der Schiedsrichter (nach dem Elfmeter, Anm.) zu mir sagt, er ist sich hundert Prozent sicher, und da gibt es keine zwei Meinungen. Das geht halt einfach nicht. So eine Szene, das ist doch kein Elfmeter."