LibreOffice 6.3 ist da.

Grafik. Document Foundation

Es ist ein reichlich ambitioniertes Unterfangen: Unter dem Namen LibreOffice arbeiten seit Jahren zahlreiche, weltweit verstreute Open-Source-Entwickler an einer freien Alternative zu Microsoft Office. Und das mit einigem Erfolg. Die Software erfreut sich weiter reger Beliebtheit. Nun gibt es wieder einmal einen größeren Versionssprung, der wieder einige zentrale Verbesserungen verspricht.

Performance

LibreOffice 6.3 zeichnet sich vor allem durch signifikante Performance-Verbesserungen aus, wie es in der offiziellen Release-Ankündigung heißt. Konkret geht es dabei um verbesserte Ladezeiten für Writer- und Calc-Dateien. Sind in Textdateien viele Lesezeichen, Tabellen oder eingebettete Schriftarten enthalten, sollen diese zum Teil um ein vielfaches flotter als bisher geladen werden. Auch bei Dokumenten für die Tabellenkalkulation soll sich eine Beschleunigung in dieser Größenordnung zeigen – und zwar sowohl für Dateien im Default-Format ODS als auch in Microsofts XSLX. Bei Microsofts älteren XLS-Dateien sollen vor allem Tabellen flotter gespeichert werden. Zudem wurde auch die Anzeige von Tabellen beschleunigt, wenn sie die Funktion VLOOKUP oft einsetzen.

Signifikante Performance-Verbesserungen in LibreOffice 6.3
Grafik: Document Foundation

Mit LibreOffice 6.2 wurde eine neue Registerleiste eingeführt. Mit dem nächsten Update gibt es diese nun auch in einer kompakten Variante für Writer, Calc, Impress und Draw. Damit soll vor allem mehr Platz für Benutzerdokumente geschaffen werden. Der PDF-Export wurde um den Support für PDF/A-2 erweitert. Dabei handelt es sich um einen Standard, der vor allem von Unternehmen und Behörden für die langfristige Archivierung genutzt wird. Vereinfacht wurde die Erstellung von editierbaren PDF-Formularen, dieser Vorgang kann nun über das Formular-Menü im Writer initiiert werden.

Grafik: Document Foundation

Schwärzen

Ein besonders interessantes, neues Feature: Es ist nun möglich Passagen in Dokumenten zu schwärzen – und zwar quer durch alle LibreOffice-Komponenten. Damit lassen sich vor der Weitergabe eines Dokuments gewisse Passagen – und zwar für die Rezipienten nicht wiederherstellbar – redigieren. Gedacht ist dies vor allem für persönliche Daten oder Details, die aus anderen Gründen geheim bleiben sollen. In Calc gibt es in der Rechenleiste ein neues Dropdown-Menü, das direkten Zugriff auf die am meisten genutzten Summen-Funktionen bietet. Ganz neu ist dabei eine FOURIER-Funktion. Und einmal mehr wurde der Support für die Dokumentformate von Microsoft verbessert. Konkret verweisen die Entwickler auf einen optimierten Import von Diagrammen sowie eine bessere Unterstützung von Dokumentvorlagen im DOTX-Format oder auch XSLX-Tabellenvorlagen.

LibreOffice - The Document Foundation

Hinter vielen dieser neuen Features steht übrigens die Firma Collabora, die derzeit den Kern der LibreOffice-Entwickler beschäftigt. Diese bietet mit LibreOffice Online auch eine Web-basierte Ausgabe des freien Office an. Bei dieser gab es ebenfalls einige Fortschritte – darunter Verbesserungen beim Rotieren von Bildern oder dem Umgang mit Wasserzeichen.

Download

LibreOffice 6.3 steht kostenlos für Linux, Windows und macOS zum Download. Unternehmen raten die Entwickler allerdings noch zuzuwarten, hier verweist man auf folgende Bugfix-Releases. Derzeit sollen sich professionelle Nutzer hingegen lieber noch an LibreOffice 6.2.5 halten. (Andreas Proschofsky, 12.8.2019)