Jürgen Weishäupl: "An diesem wunderschönen Objekt gibt es nichts, das nicht der reinen Funktion verschrieben wäre."

Foto: Nathan Murrell

"Vor kurzem noch hätte ich als 'bestes Stück' meinen alten Lamy-Bleistift präsentiert, der seit zehn Jahren nicht mehr produziert wird. Inzwischen habe ich mich jedoch in etwas verliebt, das man Bauknochen nennt.

Erstens wegen seines Namens und zweitens, weil es an diesem wunderschönen Objekt nichts gibt, das nicht der reinen Funktion verschrieben wäre. Ein Bauknochen ermöglicht es, auf Baustellen Dinge zu öffnen, die noch keine Öffnungsvorrichtung haben, also zum Beispiel Türen und Fenster ohne Griffe und Schlösser.

Mir kam dieser Bauknochen als sehr nützliches Utensil in die Finger, als wir in der Otto-Wagner-Postsparkasse in Wien den 'Monat der Fotografie' veranstalteten. Die Vormieter, die BAWAG, hatten nach deren Auszug alle Schlösser abmontiert. Ohne Bauknochen wären wir also ganz schön aufgeschmissen gewesen. Und noch etwas: Man kann mit diesem Ding natürlich auch eine Flasche Bier aufmachen." (Michael Hausenblas, RONDO, 12.8.2019)