Unknown Worlds-Gründer Cleveland ärgert sich über Key-Reseller G2A und fordert 300.000 Dollar.

Foto: Unknown Worlds

Nach einem PR-Debakel rund um die Key-Reseller-Plattform G2A hat das Unternehmen ein "Key-Blocking-Tool" vorgestellt. Entwickler können sich an das Portal wenden und eine Liste an Keys bereitstellen, die nicht auf G2A verkauft werden sollen. Schlüssel für Spiele, die beispielsweise für ein Review vorgesehen waren, können so geblockt werden. Allerdings wollte G2A diese Möglichkeit nur einräumen, wenn sich mehr als 100 Entwickler einfinden.

Subnautica

Bislang weniger als 20 Entwickler angemeldet

Bislang haben sich aber laut der Plattform nur 19 Spieleschmieden für die Initiative eingefunden. Als Deadline war prinzipiell der 15. August vorgesehen, diese wurde von G2A nun aber bis auf Ende des Monats verlängert. Der Key-Reseller will wohl weiterhin auf Charmeoffensive gehen, nachdem bekannt wurde, dass an Journalisten und Content Creater herangetreten wurde, um für positive Berichterstattung zu bezahlen.

"Spieler verstehen nicht, wie zwielichtig G2A ist"

Nun hat sich auch Charlie Cleveland, der Gründer von Unknown Worlds zu der Sache zu Wort gemeldet. Cleveland nennt die kostspielige Entwicklung des Tools "einen riesigen Blödsinn" und sagt, dass G2A die Namen der Entwickler wohl nur deswegen veröffentlicht hat, um diese in ein schlechtes Licht zu rücken. "Manche Spieler verstehen nicht, wie zwielichtig diese Plattform ist", sagte Cleveland gegenüber dem Branchenmedium Gamesindustry.biz.

30.000 Dollar Schaden durch Key-Reseller

Unknown Worlds hat bei ihrem Game Subnautica bereits Erfahrungen mit G2A gemacht. Das Indie-Studio musste 30.000 Dollar für Kreditkarten-Rückzahlungen berappen. Viele Keys, die auf der Plattform angeboten werden, werden nämlich mit gestohlenen Karten gekauft. Dies führt dazu, dass die Hersteller durch Verkäufe Geld verlieren. Somit ist es besser, wenn man das Spiel herunterlädt und nicht über G2A vergünstigt kauft, um einem Entwicklerstudio nicht zu schaden.

"Ihr schuldet uns noch 300.000 Dollar!"

Kürzlich hat die Plattform auch angekündigt, dass man Entwicklern das Zehnfache zurückerstatten wird, das sie durch Kreditkarten-Rückzahlungen verloren haben. "Also G2A, ihr schuldet uns noch 300.000 Dollar", fügte Cleveland hinzu. Mehr als 1300 Keys wurden zum Verkaufsstart von Subnautica deaktiviert – diese wurden zuvor mit gestohlenen Kreditkarten gekauft und über Key-Reseller wie G2A angeboten. Im Endeffekt profitierten nur die Betrüger von den verkauften Keys.

Jim Sterling

Auch "Factorio"-Entwickler will Geld zurück

Unknown Worlds ist nicht die einzige Spieleschmiede, die Geld von G2A fordert. Auch Factorio-Entwickler Wube Software spricht von einem Schaden von 6600 Dollar durch Kreditkarten-Rückzahlungen. Auch sie wollen Rückerstattung von dem Key-Reseller. Ob die Plattform dem Wunsch nachgeht, wird sich in der Zukunft weisen. Angesichts vergangener Tätigkeiten von G2A ist dies allerdings höchst unwahrscheinlich. (red, 13.8.2019)