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Vergangene Woche engagierte sich der Schauspieler Richard Gere für die Aufnahme von Geretteten, die seit Tagen auf dem Rettungsschiff Open Arms ausharren.

Foto: AP/Francisco Gentico

Madrid – Die Besatzung des spanisches Rettungsschiffs Open Arms, das seit zwölf Tagen auf die Landung der 151 Migranten an Bord wartet, bangt vor einer Verschlechterung der Wetterlage im Mittelmeer in den nächsten Tagen. Kapitän Marc Reig rief die spanische Botschaft auf Malta zur Aufnahme der 31 Minderjährigen an Bord des Schiffes auf.

Die minderjährigen Migranten hätten das Recht auf sofortige Landung und könnten nicht abgeschoben werden, sagte der Kapitän laut italienischen Medien. Die NGO beklagte das "schändliche Schweigen Europas" bezüglich der Lage der 151 Migranten.

EU-Parlamentspräsident fordert faire Verteilung

An Bord der Open Arms und der Ocean Viking, den von SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betriebenen Rettungsschiffen, warten insgesamt 501 Migranten auf die Landung. Die EU-Kommission hat bisher von keinem Mitgliedsstaat eine förmliche Anfrage erhalten, die Koordinierung für eine europäische Lösung einzuleiten, sagte eine Sprecherin am Montag. Lediglich EU-Parlamentspräsident David Maria Sassoli hatte am Freitag in einem Brief die EU-Staaten zu einer fairen Verteilung der Open-Arms-Flüchtlinge aufgerufen.

Weniger Migranten auf Seeweg nach Europa als in Vorjahren

Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen und drängen darauf, dass andere EU-Staaten im Vorfeld zusichern, alle anlandenden Migranten zu übernehmen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bisher 41.182 Migranten auf dem Seeweg nach Europa gelangt, weit weniger als in den drei vergangenen Jahren. Mindestens 843 Menschen kamen in diesem Jahr bisher ums Leben, im Gesamtjahr 2018 waren es 2.299, im Jahr 2017 waren es 3.139. (APA, 13.8.2019)