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Ghislaine Maxwell war mit Jeffrey Epstein in einer Beziehung.

Foto: Jimi Celeste/Patrick McMullan via Getty Images

Nach dem Tod des Milliardärs Jeffrey Epstein, dem in den USA Menschenhandel und sexueller Missbrauch vorgeworfen wurden, konzentrieren sich die Ermittler nun auf Ghislaine Maxwell. Die 56-jährige Britin soll jene Frauen organisiert haben, die von Epstein und anderen Männern vergewaltigt wurden. Die Behörden suchen sie.

Die Tochter des britisch-tschechischen Medientycoons und Parlamentariers Robert Maxwell wuchs auf dem Familienanwesen in Oxford auf. Sie galt als liebstes Kind ihres Vaters, der selbst seine Jacht zu ihren Ehren "Lady Ghislaine" taufte – ebenjene Jacht, von der aus er im November 1991 Suizid begangen haben soll. Eine Todesursache, an die Ghislaine nie glaubte. Immer wieder erklärte sie öffentlich, dass ihr Vater ermordet worden sei. "Ein Suizid passte nicht zu seinem Charakter", sagte sie 1997 in einem Interview.

Zugang zur High Society

Nach seinem Tod zog es Ghislaine nach New York, wo sie eine Zeitlang als Immobilienmaklerin in der Madison Avenue arbeitete. Sie hatte aufgrund ihres sozialen Status bereits in Großbritannien Zugang zur High Society gehabt und unterhielt etwa eine Freundschaft zu Prinz Andrew, dem zweiten Sohn von Königin Elisabeth II. Auch in New York zog es sie in die Kreise der Berühmten und Schönen. So wurde sie etwa immer wieder mit Ivana Trump gesichtet – der Ex-Frau des heutigen US-Präsidenten. Zu der Zeit lernte sie auch Epstein kennen und lieben. Die beiden führten eine jahrelange Beziehung, die auch nach der Trennung nie wirklich vorüber war.

Laut Medienberichten soll Epstein immer wieder zu Bekannten gesagt haben, dass seine Ex-Freundin eine schwierige Phase durchmache und er es als seine Aufgabe betrachte, ihren gesellschaftlichen Status zu sichern. Ex-Freundinnen des Milliardärs berichteten, dass Maxwell weiterhin in Epsteins Villa ein und aus ging und auch damit angab, weiter bei ihm im Bett zu schlafen.

Die Mädchen, der "Abfall"

Sie soll zudem den Hubschrauberschein gemacht haben, um Personen von und zu Epsteins Privatinsel in der Karibik fliegen zu können, ohne den angestellten Piloten sagen zu müssen, um wen es sich dabei handelt.

Eine Quelle aus Epsteins Privatleben erklärte gegenüber Vanity Fair, dass Maxwell sogar offen über die Frauenbeschaffung für ihren Ex-Freund gesprochen habe. Und sie hatte eine Meinung über die Minderjährigen: "Sie sind nichts, diese Mädchen. Sie sind Abfall." (Bianca Blei, 13.8.2019)