Huawei kämpft gegen sinkende Verkaufszahlen in Europa.

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Hofer bietet aktuell wieder ein Huawei-Smartphone zum Kauf an. So gibt es das Y7 aktuell um 129 Euro. Der Lebensmittelhändler handelt mit diesem Angebot ein wenig gegen den Trend, denn momentan kämpft Huawei mit Absatzproblemen auf dem europäischen Markt. Während Samsung und der chinesische Konkurrent Xiaomi laut Marktforschungsunternehmen Canalys jeweils wachsen konnten, konnte Huawei im zweiten Quartal nur noch 8,5 Millionen Smartphones verkaufen. Im Vorjahr waren es noch 10,1 Millionen von April bis Juni. Der Markanteil in Europa ist in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr von 22,4 Prozent auf 18,8 Prozent gesunken.

Handelsstreit verunsichert

Als Hauptgrund dafür gilt freilich der Handelsstreit zwischen China und den USA. US-Präsident Donald Trump hatte Huawei auf eine Schwarze Liste gesetzt. Der Vorwurf lautet, dass die chinesische Regierung zu viel Einfluss auf das Unternehmen habe. Handfeste Beweise für Spionage konnten die Amerikaner aber bisher nicht auf den Tisch legen.

"Die Marke Huawei hat außerhalb Chinas Schaden genommen, und es wird Zeit und Geld kosten, das zu reparieren", sagt Analyst Ben Stanton laut "Heise". Vor allem die Europäer sind verunsichert, weil noch immer unklar ist, ob Huawei-Smartphones auch zukünftig etwa mit dem Betriebssystem Android planen können oder auf ein eigenes umsteigen müssen.

Mitarbeiter eingeschworen

Es ist davon auszugehen, dass sich diese Unsicherheit auch weiterhin auf die Verkaufszahlen ausdrücken wird. Denn Netzbetreiber entscheiden Monate im Voraus, welche Geräte sie anbieten. Sie könnten jetzt erstmal die weitere Entwicklung abwarten.

Huawei-Chef Ren Zhengfei gibt sich hingegen kämpferisch. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg schrieb er am 2. August an seine Mitarbeiter: "Wir müssen uns unter schwierigen Bedingungen neu erfinden und eine unbesiegbare, eiserne Armee aufbauen, die uns zum Sieg führen kann". In drei bis fünf Jahren soll dieser Umbau abgeschlossen sein. Die Verkaufszahlen bis dahin bleiben spannend. (red, 14.8.2019)