Googles Jobsuche verärgert so manchen Konkurrenten.

Grafik: Google

Google droht in der EU neues Ungemach: 23 europäische Anbieter von Online-Jobbörsen haben eine schriftliche Beschwerde bei Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerbsrecht, eingelegt. Der Vorwurf: Google dränge mit unfairen Geschäftspraktiken Mitbewerber aus dem Markt.

Google for Jobs

Stein des Anstoßes ist Googles eigene Jobsuche. MIt dieser mache man nicht nur all den Beschwerdeführern Konkurrenz, man tue es auch auf unfaire Weise lautet der Vorwurf. Google würde nämlich in seiner Suchmaschine gezielt den eigenen Dienst bevorzugen und Konkurrenten nach unten reihen. Damit würde man die Marktdominanz bei der Suche nutzen, um eine andere Sparte zu übernehmen.

Laut einem Bericht von Reuters habe Vestager auch bereits eine Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet. Wie es mit dieser weitergeht, ist derzeit aber noch unklar. Immerhin läuft ihre Amtszeit als Wettbewerbskomissarin schon bald ab.

Shopping

Der Fall zeigt gewisse Ähnlichkeiten zur Google-Shopping-Untersuchung. Auch damals ging es um den Vorwurf der Bevorzugung eines eigenen Dienstes durch Google. Kläger waren damals Preisvergleichsdienste. In beiden Fällen zeigt Google seine eigenen Ergebnisse in einer optisch klar abgehobenen Anordnung oberhalb der eigentlichen Suchergebnisse an. Diese Argumentation nutzte aber im Shopping-Fall wenig, Google wurde zu einer Strafe von 2,4 Milliarden Euro verurteilt.

Verfügbarkeit

Vor zwei Jahren in den USA gestartet gibt es "Google for Jobs" seit Mai auch in Deutschland. In Österreich ist der Dienst hingegen bisher nicht verfügbar. Der Softwarehersteller sieht in diesem Dienst eine direkte Erweiterung der Suchmaschine. Insofern gibt es auch keine Möglichkeit hier selbst Stellenausschreibungen zu positionieren, stattdessen wird auf die Informationen anderer Anbieter zurückgegriffen, mit denen man entsprechende Kooperationen eingegangen ist. (red, 14.8.2019)