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Loujain al-Hathloul am Steuer (Standbild aus einem von ihr selbst aufgenommenen Video, November 2014).

Foto: AP Photo/Loujain al-Hathloul

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Protest vor der Saudi-Botschaft in Paris, 8. März.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Riad – Die Familie der seit einem Jahr inhaftierten Saudi-Araberin Loujain al-Hathloul berichtet, dass die 30-jährige Aktivistin sich geweigert habe, im Gegenzug für ihre Freilassung ein Video aufzunehmen, in dem sie erklärt, in Gefangenschaft nicht gefoltert worden zu sein.

Loujain al-Hathloul hatte sich dafür eingesetzt, Frauen zu erlauben, ohne männliche Begleitung Auto zu fahren. Im Strafverfahren wurde ihr vorgeworfen, saudische Interessen geschädigt und "feindliche Elemente im Ausland" unterstützt zu haben. Ihr drohen bis zu fünf Jahre Haft, weil sie mit 15 bis 20 ausländischen Journalisten sprach, sich für eine Position bei der Uno bewarb und einen Kurs über Datenschutz absolvierte.

Vorwürfe gegen MbS-Berater

Bei einem Gerichtstermin im März dieses Jahres, der hinter verschlossenen Türen abgehalten wurde, hatten Hathloul und mehrere Mitangeklagte laut Insidern über Misshandlungen im Gefängnis berichtet.

Ihre Geschwister beschuldigen Saud al-Quatani, einen einflussreichen Berater Kronprinz Mohammed bin Salmans (MbS), bei den Folterungen anwesend gewesen zu sein und ihr angedroht zu haben, sie zu vergewaltigen und dann zu töten. Saud al-Quatani soll auch einer der Drahtzieher des Khashoggi-Mordes gewesen sein.

Ihr Bruder Walid erklärte auf Twitter, seine Schwester habe sich bereiterklärt, ein Dokument zu unterzeichnen, dem zufolge ihr in Haft keine Gewalt angetan worden sei. Als die Behörden dann aber zusätzlich die Aufzeichnung eines Videos verlangten, habe sie sich geweigert, so die Familie. (red, 14.8.2018)