Für Bright Osagie Edomwonyi und seine Kollegen steht am Donnerstag einiges auf dem Spiel.

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Nikosia – Mit wieder gewonnener Zuversicht will die Austria auf Zypern den Turnaround schaffen. Nach dem 1:2 im Hinspiel gegen Apollon Limassol in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League schwer gebeutelt, soll der Kantersieg in Mattersburg den dafür nötigen Schub gegeben haben. Vor der Partie in Nikosia am Donnerstag (19.00 Uhr/live ORF eins) gaben sich die Wiener durchaus selbstbewusst.

"Ich denke, dass die Chance sehr gut ist, dass wir aufsteigen können. Auch wenn das Hinspiel nicht perfekt war", sagte Alexander Grünwald vor dem Abflug am Mittwochmorgen. Der Kapitän war wie fünf andere Akteure schon vor zwei Jahren dabei, als die Austria Apollons Stadtrivalen AEL Limassol in der Europa-League-Quali nach einem hart erkämpften 2:1 auf der Insel ausschaltete.

Kein Spaziergang

Zwei Tore muss die Austria nun mindestens erzielen und dabei möglichst wenige kassieren. In dieser Saison blieben die Veilchen in Liga und Europacup allerdings kein einziges Mal ohne Gegentor. Darüber hinaus plagen die Austria Verletzungssorgen in der Innenverteidigung. Der für das Rückspiel ohnehin gesperrte Michael Madl fällt mit einer Knieblessur bis zu acht Wochen aus.

Da ein erfahrener Mann benötigt wird, dürfte Tarkan Serbest in die Abwehr rücken. Der 21-jährige Johannes Handl wird wie beim 5:1 in Mattersburg neben ihm einlaufen. "Er hat eine Talentprobe abgeliefert und kann sich nun wieder beweisen", sagte Christian Ilzer. Für den Coach der Favoritner ist der Trip in die Hauptstadt Nikosia im Landesinneren der Mittelmeerinsel die erste Europacup-Reise als Cheftrainer. Ilzer sah eine schwere Aufgabe auf sein Team zukommen.

"Wir haben viel Gutes aus Mattersburg mitgenommen und reisen mit dem Glauben an, dass wir es schaffen können. Aber man hat gesehen, dass der Gegner Qualität hat. Wir dürfen nicht mit offenem Visier anlaufen", warnte Ilzer. Lange die Null bei den Gegentoren zu halten sei der Weg zum Erfolg. Auch, wenn bei Apollon der in Wien gesperrte argentinische Torjäger Emilio Zelaya (5 Tore in Quali) zurückkehrt. Vorne sollen es die am Wochenende treffsicheren Akteure richten. Der in Mattersburg dreimal erfolgreiche Christoph Monschein und Dominik Fitz scheinen gesetzt. "Es wäre nicht allzu schlau, sie runterzunehmen", meinte ihr Trainer. Den dritten Platz im Offensivtrio könnte Dominik Prokop oder Alexander Grünwald einnehmen.

Vor- und Nachteil

Wichtig sei, dass die Mannschaft "die absolute Frische hat", hielt Ilzer mit Blick auf seine Startelf grundlegend fest. Für Apollon sei es diesbezüglich ein Vorteil, dass die Meisterschaft in Zypern erst am 24. August startet. Dies soll aber ebenfalls keine Ausrede sein wie die äußeren Bedingungen. In Zyperns Nationalstadion wird bei rund 30 Grad angepfiffen. Bei der Ankunft empfing die Austrianer drückende Hitze. Ilzer betonte dennoch: "Das darf kein Thema werden." Von den zuletzt verletzten Spielern saß Max Sax im Flieger. Der Flügelstürmer könnte als Joker zum Einsatz kommen.

Monschein, im Hinspiel nach einer Stunde eingewechselt, gab sich wie Grünwald als Optimist. "Wir haben gesehen, dass wir fünf Tore machen können. Da wollen wir die zwei auch schaffen", sagte er. Gelingt der Aufstieg, steht die Austria im Play-off, in dem voraussichtlich PSV Eindhoven als Gegner warten würde. Die Statistik macht Mut: Aus den jüngsten zehn K.o.-Duellen in der Qualifikation eines europäischen Bewerbs gingen die Violetten immer als Sieger hervor. Eine Heimniederlage im Rückspiel noch auszubügeln, gelang vor drei Jahren gegen Spartak Trnava. Nach einem 0:1 stieg die Austria in der Slowakei nach Elfmeterschießen auf. (APA, 14.8.2019)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

Qualifikation zur Fußball-Europa-League, 3. Runde, Rückspiel:

Apollon Limassol – Austria Wien (Nikosia, GSP Stadion, Donnerstag, 19.00 Uhr/live ORF eins, SR Gil/POL). Hinspiel 2:1. Sieger im Play-off gegen Gewinner aus PSV Eindhoven – FK Haugesund (Hinspiel 1:0).

Apollon: Mall – Joao Pedro, Yuste, Szalai, Aguirre – Kyriakou, Markovic – Gianniotas, Pereyra, Gakpe – Zelaya

Ersatz: Dimitriou – Selimovic, Bessat, Nsue, Vasiliou, Pittas, Sardinero

Es fehlen: Papoulis, Sachetti (beide gesperrt)

Austria: Lucic – Klein, Serbest, Handl, Martschinko – Jeggo, Ebner, Demaku – Fitz, Grünwald – Monschein

Ersatz: Pentz – Jarjue, Cavlan, Zwierschitz, Sarkaria, Prokop, Sax, Edomwonyi

Es fehlen: Madl (gesperrt/Innenbandriss), Schoissengeyr (nach Sprunggelenks-OP), Borkovic (Muskelprobleme Oberschenkel), Turgeman (Trainingsrückstand), Palmer-Brown (ohne Spielgenehmigung), Yateke (nicht im Kader)