Es ist ein seltenes Naturschauspiel, wenn die Chefredakteurin des Kurier, Martina Salomon, und der Herausgeber/Chefredakteur/Chefinterviewer von Österreich, Wolfgang Fellner, einer politischen Meinung sind. Beide finden nämlich, dass man die neueste FPÖ-Affäre um Spielcasinos/Novomatic ruhig bagatellisieren könne.

Salomon: "Wer sich über Postenschacher und Packelei bei den Casinos Austria aufregt, muss das ganze staatsnahe Wirtschaftswesen infrage stellen."

Fellner, gewohnt volksnäher: "Na geh! In Staatsfirmen wird gepackelt?"

Ja, schon, werte Kollegen, aber es geht da nicht nur um einen personellen Abtausch unter Parteien, sondern um blanke, brutale Korruption von Politikern und Unternehmen.

Die Begründung der Staatsanwaltschaft für massive Hausdurchsuchungen: "Johann Gudenus vereinbarte mit Novomatic-Vorstand Harald Neumann, dass Novomatic als FPÖ-Kandidaten Peter Sidlo benennen sollte (für die Casinos AG, Anm.). In enger Abstimmung mit Heinz-Christian Strache wurde im Gegenzug eine wohlwollende Unterstützung der Novomatic durch die FPÖ ausgemacht."

Strache hatte schon im Ibiza-Video der falschen Russin gesagt: "Die Zusage, das Glücksspielmonopol aufzuheben, ist sowieso klar." Das ist nicht der übliche Postenschacher, das ist Verrat an den Interessen des Staates Österreich. (Hans Rauscher, 15.8.2019)