In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Verkehrsopfer kontinuierlich gesunken. Die Ursachen sind vielfältig, unter anderem: sicherere Straßen, bessere Verkehrsorganisation, neue Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverbote, intensivere Überwachung des Verkehrs, sicherere Autos. Nicht zu übersehen sind auch die Fortschritte in der Unfallmedizin und der vermehrte Einsatz von Notarzthubschraubern.

Wenn das Auto von alleine die Spur hält, ist die Versuchung, sich anders zu beschäftigen, für manche recht groß.
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Doch heuer kündigt sich eine Trendwende an. Eine neue bereits befürchtete Kategorie von schrecklichen Unfällen, ist nun offenbar tatsächlich in der Realität angekommen: Unfälle durch Ablenkung. Die Bedienung neuer Autos ist vor allem durch die Vielzahl an neuen Funktionen sehr kompliziert geworden. Neue Kommunikationstechnologien sorgen dafür, dass viele ihre Konzentration ganz woanders haben als beim Autofahren – und auch ihr Blicke.

Richtung der Aufmerksamkeit

Das Fatale dabei: Eine Schlüsselrolle spielen Einrichtungen, welche die Auswirkungen dieser Ablenkung mildern oder gar kompensieren sollten. Sie erhöhen nämlich zuweilen sogar die Gefahr, jedenfalls in ihrer derzeitigen Ausführung. Spurhalteassistenten ermöglichen es nämlich, mit geringster Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen weite Strecken zurückzulegen, ohne dass vorerst etwas passiert. Und so kann es sehr leicht vorkommen, dass Personen in vollem Karacho von der Fahrbahn gefegt werden. Die Folge sind schreckliche Tragödien, nicht nur im persönlichen Umfeld der Opfer, sondern auch seitens der Schuldigen, die so etwas ja auch nicht gewollt haben können. (Rudolf Skarics, 25.8.2019))