Ralph Hasenhüttl: "Ich glaube, Liverpool hat im letzten Jahr 13 Mal unter der Woche gespielt und danach am Wochenende elf Siege und zwei Unentschieden geholt."

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London – In der englischen Fußball-Premier-League kommt es am Samstag in Manchester zum frühen Schlager zwischen Tottenham Hotspur und Manchester City. Ebenfalls vor einem Highlight steht Ralph Hasenhüttl, der mit Southampton auf Jürgen Klopps Liverpool trifft. Der Steirer glaubte im Vorfeld nicht, dass die "Reds" nach ihrem mühsam errungenen Supercup müde aus dem Flieger steigen würden.

Nach dem 120-minütigen Kraftakt gegen Chelsea im schwülwarmen Istanbul, der erst im Elfmeterschießen entschieden wurde, hatte der Liverpool-Coach noch Befürchtungen geäußert. Am Freitag wollte Klopp über die hohe Belastung nicht mehr reden. "Es klingt dann nämlich so, als würden wir Ausreden suchen." Die Vorbereitungszeit müsse eben reichen. "Wir haben zwei Vorbereitungsspiele von ihnen gesehen, wir haben alle Infos, die wir brauchen", sagte Klopp.

Ob müde oder ausgeruht – Southampton ist gegen Liverpools durchaus breit angelegten Kader immer Außenseiter. Hasenhüttl erwartete gegen die "beste Mannschaft Europas" sowieso keine physischen Vorteile. Über die Verlängerung am Mittwoch war er dennoch happy. "Weil ich mehr Material habe, das ich meinen Spielern zeigen kann", sagte der Steirer, dessen Team 0:3 in Burnley schlecht gestartet war. "Ich glaube, Liverpool hat im letzten Jahr 13 Mal unter der Woche gespielt und danach am Wochenende elf Siege und zwei Unentschieden geholt."

Adrian von einem Fan verletzt

Während Hasenhüttl keine Verletzten beklagte, wird bei Liverpool die Tormann-Situation langsam prekär. Denn neben dem verletzten Stammgoalie Alisson Becker ist nun auch Ersatzmann Adrian, der den Brasilianer beim Supercup exzellent vertrat, angeschlagen. Wie Klopp am Freitag erklärte, wurde der Spanier während den Feierlichkeiten unabsichtlich von einem Fan am Knöchel verletzt. Dieser sei nun geschwollen, ein Einsatz daher fraglich. "Wir lieben unsere Fans zweifellos, aber wenn sie das lassen könnten", meinte Klopp mit Blick auf die jüngere Vergangenheit, als immer wieder vereinzelt Fans auf den Rasen gestürmt waren. Fällt Adrian aus, steht mit Andy Lonergan (35) noch ein Oldie parat.

Im Abendspiel der zweiten Runde ist Meister Manchester City aufgrund des beeindruckenden Starts (5:0 gegen West Ham) und Heimvorteils gegen Tottenham der erklärte Favorit. In der Vorsaison gewann die seit 15 Ligapartien ungeschlagene Elf von Startrainer Josep Guardiola beide Ligavergleiche mit 1:0, unterlag den "Spurs" aber in einem dramatischen Champions-League-Viertelfinale.

Bei Tottenham fehlen etwa der verletzte Dele Alli sowie der gesperrte Son Heung-Min. Die Londoner können allerdings, anders als über weite Strecken der Frühjahrssaison, auf ihren wiedergenesen Kapitän Harry Kane bauen. Der Torjäger traf beim mühevollen 3:1-Sieg gegen Aufsteiger Aston Villa zuletzt doppelt.

Chelsea kämpft im ersten Heimspiel für Neo-Trainer Frank Lampard gegen Leicester City um die Rettung des Saisonstarts. Nach der 0:4-Auftaktschlappe gegen Manchester United (gastiert montags in Wolverhampton) und der Supercup-Niederlage stehen die "Blues" in der jungen Saison noch ohne Erfolgserlebnis da. Lokalrivale Arsenal strebt zuhause gegen Burnley den zweiten Ligasieg an. (APA; 16.8.2019)