Ein indischer Soldat in Srinagar, wo weiterhin eine Ausgangssperre in Kraft ist. Einige Telefonverbindungen wurden am Samstag aber wieder freigegeben.

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Srinagar – An der Grenzlinie zwischen dem indischen und dem pakistanischen Teil der umstrittenen Himalaya-Region Kaschmir haben sich Soldaten aus beiden Ländern am Samstag ein heftiges Feuergefecht geliefert. Ein hochrangiger Regierungsvertreter aus Neu Delhi sagte der Nachrichtenagentur AFP, der "schwere" Schusswechsel dauere noch an. Ein indischer Soldat soll dabei getötet worden sein. Pakistan äußerte sich zunächst nicht zu dem Zwischenfall.

Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Himalaya-Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan in Gänze beansprucht. An der De-Facto-Grenze gibt es immer wieder Gefechte.

In der vergangenen Woche hatte die indische Regierung den Konflikt neu angeheizt, als sie den Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil der Region aus der Verfassung gestrichen hatte. Der indische Unionsstaat Jammu und Kaschmir soll zudem aufgeteilt und der unmittelbaren Kontrolle Neu Delhis unterstellt werden.

Telefonverbindungen teilweise wieder möglich

Um Proteste zu unterbinden, hatte die Regierung Zehntausende zusätzliche Soldaten in die Region geschickt und eine Ausgangssperre verhängt. Auch die Telefon- und Internetverbindungen wurden gekappt. Trotzdem kam es am Freitag im indischen Teil Kaschmirs zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Am Samstag wurden einige Telefon- und Internetverbindungen wieder freigegeben. Bis Sonntagabend sollten die meisten Festnetz-Anschlüsse wieder in Betrieb sein. Unklar blieb, wann wieder Handy-Telefonate in der ganzen Region möglich und das Internet zugänglich gemacht werden sollte. (APA, red, 17.8.2019)