Hinteregger netzte, als die Hoffenheimer gedanklich wohl noch in der Kabine waren.

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Erfolgserlebnis für Marcel Sabitzer, der den zweiten von vier Treffern für Leipzig besorgte.

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Frankfurt am Main – Eintracht Frankfurt ist am Sonntag dank eines Blitztors von Martin Hinteregger nach nur 34 Sekunden mit einem 1:0-Heimsieg über Hoffenheim in die deutsche Fußball-Bundesliga gestartet. Der entscheidende Treffer für die Elf von Trainer Adi Hütter resultierte aus einem kurz ausgeführten Corner, nach dem Filip Kostic den Ball zur Mitte flankte, wo Hinteregger per Volleyschuss die Führung besorgte.

Matchwinner Hinteregger hat nach dem perfekten Auftakt in seinem "Wohnzimmer" die Ovationen der Fans genossen. "Ich bin nicht der Gelenkigste, deshalb hat es sicher nicht schön ausgesehen. Aber der Ball war drin", sagte der ÖFB-Teamspieler.

Mit seinem Blitztor krönte der Rückkehrer eine gute Vorstellung der Eintracht. "Es freut mich, dass er der Goldtorschütze war", sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter. "Er kommt gut an in Frankfurt – sowohl als Spieler als auch als Mensch."

Es war das zweite Liga-Tor des Kärntners im Frankfurt-Dress. Das erste hatte der 26-Jährige am 17. März beim 1:0-Heimsieg über Nürnberg erzielt. Damals war Hinteregger noch Leihspieler, im Sommer folgte nun der endgültige Wechsel von Augsburg zum Europa-League-Halbfinalisten. In der 89. Minute sorgte der ÖFB-Teamverteidiger mit einem Kopfball, der neben der Stange einschlug, erneut für Gefahr.

Schreckmoment für Goldtorschützen

Eine Viertelstunde vor Schluss wäre Hinteregger beinahe zur tragischen Figur des Spiels geworden, als er an der Seitenlinie mit einem lauten Schmerzensschrei zu Boden ging. "Es war ein richtiger Stich. Ich dachte, es ist etwas kaputt. Der Schrecken war groß", sagte er und gab danach Entwarnung: "Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Krampf in der Wade gehabt. Deshalb habe ich nicht gewusst, wie sich das anfühlt." Auch Hütter war erleichtert. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass er sich nicht verletzt hat."

Auch bei Hoffenheim spielte ein Österreicher durch und verhinderte eine höhere Niederlage. So rettete Stefan Posch bei einem Kopfball-Aufsetzer von Dominik Kohr für seinen bereits geschlagenen Tormann Oliver Baumann per Kopf knapp vor der Linie (54.). Seine anderen drei Klubkollegen aus der Heimat fehlten dagegen: Florian Grillitsch hatte Wadenprobleme, Christoph Baumgartner eine Gelb-Rot-Sperre abzusitzen und Robert Zulj stand nicht im Kader.

RB Leipzig mit Sabitzer on fire

Das Bundesliga-Debüt des 1. FC Union Berlin ist gründlich misslungen. Der Aufsteiger verlor sein Auftaktspiel im deutschen Fußball-Oberhaus gegen RB Leipzig deutlich mit 0:4 und ist damit gleich Tabellenletzter. Marcel Halstenberg (16.), ÖFB-Teamkicker Marcel Sabitzer (31.), Timo Werner (42.) und Christopher Nkunku (69.) erzielten die Leipziger Tore.

Der neue Trainer Julian Nagelsmann wechselte bei seinem gelungenen Einstand Konrad Laimer in der 62. Minute ein. Der starke Sabitzer war an allen vier Treffern beteiligt.

Für die Leipziger, die in der 2. Liga bei Union nie gewinnen konnten, wurde es bei teilweise heftigem Regen ein lockerer Liga-Aufgalopp. Die Unioner wirkten vor allem defensiv völlig überfordert.

Stiller Protest gegen das "Konstrukt"

Wie angekündigt schwiegen die Union-Fans in der ersten 15 Bundesliga-Minuten ihres Klubs aus Protest gegen das "Konstrukt" RB Leipzig. "Wir müssen es respektieren", hatte Christopher Trimmel im Vorfeld gesagt. Der Ex-Rapidler spielte bei den Berlinern als Kapitän durch.

Gerade einmal eine Minute, nachdem der Anhang auf den Tribünen das Schweigen gebrochen hatte, ging bei den Profis auf dem Platz erstmals die Konzentration verloren. Sabitzer leitete mit einem Pass das 1:0 ein. (APA,18.8.2019)