Ein Kämpfer nahe der syrischen Stadt Khan Sheikhoun am Mittwoch, als ein Kampfflugzeug der Regierung abgeschossen wurde. Erstmals seit 2014 sollen Assad-Truppen in die Stadt vorgerückt sein.

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Damaskus – Regierungstreue Truppen in Syrien sind nach Aktivistenangaben erstmals seit fünf Jahren in die wichtige Stadt Khan Sheikhoun in der Provinz Idlib eingedrungen. Die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad hätten sich am Sonntag erstmals seit dem Verlust der Stadt im Jahr 2014 wieder Zutritt verschafft, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die Kämpfe zwischen den Jihadisten und den Regierungstruppen gingen dort allerdings weiter, führte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, aus. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle baut auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Verbindung zwischen Damaskus und Aleppo

Khan Sheikhoun liegt an einer Hauptverkehrsstraße in der von Jihadisten kontrollierten Region. Sie verbindet die Hauptstadt Damaskus mit der Stadt Aleppo, die seit 2016 wieder unter Regierungskontrolle ist. International bekannt ist Khan Sheikhoun wegen eines Angriffs mit dem Giftgas Sarin, bei dem im April 2017 mehr als 80 Menschen getötet wurden. Die Uno machte Regierungstruppen für den Angriff verantwortlich.

In Idlib und angrenzenden Regionen gilt seit vergangenem September eigentlich eine Waffenruhe. Assads Truppen und ihr Verbündeter Russland gehen seit Ende April aber wieder verstärkt gegen die Rebellen und Jihadisten vor. Dabei wurden laut Beobachtungsstelle bereits mehr als 860 Zivilisten getötet. Etwa 400.000 Menschen wurden nach UN-Angaben durch die Kämpfe vertrieben. (APA, 18.8.2019)