Aktuell wird noch in alle Richtungen ermittelt.

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Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat am Montag die Untersuchungshaft für einen 35-jährigen Österreicher beantragt. Er sei "dringend tatverdächtig", in der Nacht auf Samstag eine hochschwangere Kärntnerin getötet zu haben, sagte Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Behörde, auf APA-Anfrage. Bin<nen 48 Stunden muss nun ein Richter über die U-Haft entscheiden.

Geständig sei der Mann bisher nicht, "die genauen Umstände sind noch nicht geklärt, es muss noch relativ viel erhoben werden", sagte die Staatsanwältin. "Aber der dringende Tatverdacht gegen ihn ist gegeben." Der Mann wurde einen Tag nach der Tötung als Verdächtiger ausgemacht. Bis zur Klärung des Sachverhalts werden das Obduktionsergebnis und die Todesursache voraussichtlich nicht öffentlich gemacht.

Nachbarn schlugen Freitagnacht kurz nach 1 Uhr Alarm, weil sie Lärm gefolgt von Stille aus der Wohnung in Feffernitz, Gemeinde Paternion (Bezirk Villach-Land), gehört hatten. Ein blonder Mann verließ die Wohnung kurz darauf. Er wurde von Zeugen als 1,70 bis 1,80 Meter groß und blond beschrieben. Als die Polizei eintraf, fanden die Beamten die Tote in der Badewanne. Die 31-Jährige war im neunten Monat schwanger und wäre in Kürze zum vierten Mal Mutter geworden.

Viele Unklarheiten

In der Wohnung befanden sich die zwei jüngeren Kinder des Opfers. Der dreijährige Bub und das vier Jahre alte Mädchen dürften nach ersten Erkenntnissen nichts von der Gewalttat gegen ihre Mutter mitbekommen haben, so Frimmel-Hesse. Der neunjährige Sohn der Frau hatte die Nacht bei der Großmutter verbracht. Die genauen Familienverhältnisse waren zunächst noch Gegenstand der Ermittlungen. Gesicherte Erkenntnisse gebe es nicht, sagte die Staatsanwältin.

Der Verdächtige sei nach vorläufigem Stand ein Bekannter des Opfers gewesen. Ob er auch der Vater des ungeborenen Kindes ist, soll nun ein DNA-Abgleich zeigen. Ob der Flüchtende der jetzt dringend tatverdächtige 35-Jährige war, könne man nicht sagen, so Frimmel-Hesse. "Die Beschreibung ist relativ vage, sie passt fast auf jeden Dritten."

Kinder untergebracht

Nachbarn hatten am Samstag gegenüber Journalisten erzählt, dass sich die Frau sehr auf ihr viertes Kind gefreut habe. Bei ihr habe sich alles um den Nachwuchs gedreht. Wenn man sie in der Wohnanlage gesehen habe, dann beim Spielen mit ihren Kindern, hieß es in mehreren Zeitungsberichten vom Sonntag.

Die Frau lebte allein mit ihren drei Kindern in der Wohnung. Der älteste Sohn (9) wird nun von der Großmutter betreut. Die zwei kleineren Kinder, ein dreijähriger Bub und ein vier Jahre altes Mädchen, wurden bei ihrem leiblichen Vater untergebracht. (APA, 19.8.2019)