Einsatzkräfte am Tatort in Gloggnitz am Freitag.

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Gloggnitz –Nach dem tödlichen Messerangriff auf eine 83-Jährige in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) hat der Tatverdächtige laut Staatsanwaltschaft von einer "Verwechslung" gesprochen. Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagt zum STANDARD: "In der Vernehmung sagte er, er hatte die Frau verwechselt mit der Besitzerin des Reitstalls, in dem er gearbeitet hat." Der Mann soll als Hilfsarbeiter auf dem Hof in der Region beschäftigt gewesen sein und in der Vorwoche seine Stelle verloren haben.

In der Vernehmung soll der Tatverdächtige außerdem angegeben haben, dass er in Rumänien bereits wegen Mordes vorbestraft sei. Die Staatsanwaltschaft prüft das nun im Behördenweg. Man wolle die Behauptung mit einem Strafregisterauszug aus Rumänien überprüfen, sagte Habitzl, allerdings könne das ein bis zwei Wochen dauern.

Der 38-Jährige soll zudem eine einschlägige Vorstrafe aufweisen: Er soll 2006 in der rumänischen Stadt Baia Mare einen älteren Mann, der ihn bei sich aufgenommen hatte, mit einer Glasflasche geschlagen und ihm tödliche Messerstiche zugefügt haben, berichteten österreichische Medien. Danach soll der Beschuldigte zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, aber vorzeitig aus der Haft entlassen worden sein. Der Rumäne habe die Vorstrafe selbst angegeben, "das wird überprüft", sagte Habitzl. Eine europäische Strafregisterauskunft werde eingeholt. Bis diese vorliegt, könne es ein bis zwei Wochen dauern.

Tod durch Schnitt- und Stichverletzungen

Aktuell werde geprüft, welche Art von Gutachten eingeholt werden müssen und ob eine psychiatrische Prüfung notwendig sei, sagt Habitzl. Mit dem endgültigen Obduktionsergebnis rechnet man in vier bis fünf Wochen, nach vorläufigem Ergebnis sei die Frau an Schnitt- und Stichverletzungen gestorben, sagte Habitzl.

Der Mann hat laut Staatsanwaltschaft zugegeben, Freitagmittag auf offener Straße in Gloggnitz eine 83-Jährige erstochen zu haben. Das Opfer wurde "von hinten attackiert", sagte Habitzl. Der Pensionistin wurden mehrere Messerstiche zugefügt. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. (APA, 19.8.2019)