Der Bestand der vom Aussterben bedrohten neuseeländischen Papageienart Kakapo hat sich ein bisschen erholt: Die Population sei wieder auf 200 Tiere angewachsen, schrieb Andrew Digby, Berater der neuseeländischen Naturschutzbehörde, auf Twitter. Das sei vermutlich die höchste Zahl seit 70 Jahren.

Schutzloser Bodenbewohner

Der extrem seltene flugunfähige Vogel galt schon als so gut wie ausgestorben, in den 1990er-Jahren gab es keine 50 Exemplare mehr. Kakapos sind flugunfähig, leben auf dem Waldboden, legen dort ihre Eier und haben keinerlei Verteidigungsstrategien. Lange Zeit war das für die Tiere, die keine natürlichen Feinde fürchten mussten, kein Problem – bis ihnen Menschen und von diesen eingeschleppte Arten wie Ratten, Marder, Frettchen und Katzen zum Verhängnis wurden.

Groß, flugunfähig, vertrauensselig: Der Kakapo hat schlechte Karten, wenn Feinde lauern.
Foto: APA/AFP/Andrew Digby

Totale Vogelüberwachung

Um den Fortbestand der großen nachtaktiven Papageien zu sichern, griffen Wissenschafter zu extremen Überwachungsmaßnahmen. Die wenigen verbliebenen Vögel wurden auf kleine Inseln vor der neuseeländischen Küste gebracht, wo sie vor streunenden Räubern sicher sein sollen. Zudem trägt jedes einzelne Tier einen Sender, die Nester werden ständig videoüberwacht. Im Juni sorgte dann die Nachricht für Schrecken, dass eine Infektionskrankheit (Aspergillose) unter den wenigen Kakapos wütet.

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Immerhin: 2019 gab es Rekordnachwuchs.
Foto: Reuters/Department of Conservation New Zealand

Dennoch gibt es jetzt endlich wieder gute Nachrichten: Dank der umfangreichen Rettungsbemühungen schafften die Kakapos in diesem Jahr eine Rekord-Brutsaison: 50 Weibchen hatten 249 Eier gelegt, aus denen 77 lebendige Küken schlüpften. Einige Tiere wurden zwar von der Aspergillose dahingerafft, aber die meisten Küken sind durchgekommen. Gebannt ist die Gefahr bei einer Gesamtpopulation von 200 Tieren freilich nicht. (red, APA, 21.8.2019)