Diesen Lander gilt es auf den Mond zu bringen.
Foto: APA/AFP/ASTROBOTICS

Seattle/Chicago/Bethesda – Das Comeback der USA auf dem Mond rückt näher – und zumindest bei Teil 1 des Projekts hat das rührige Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk das Nachsehen. Statt SpaceX erhielt die United Launch Alliance (ULA), ein Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin, den Zuschlag dafür, mit seinen Vulcan-Raketen die Rückkehr zum Mond zu ermöglichen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die ULA und den Auftraggeber der Mission, Astrobotic.

Hintergrund

Astrobotic war im Mai von der US-Raumfahrtbehörde NASA ausgewählt worden, mit seinem Mondlander Peregrine ("Wanderfalke") die erste von mehreren unbemannten Mondmissionen zu absolvieren. Astrobotic wies darauf hin, dass kein US-Raumfahrzeug mehr seit 1972 – dem Flug von Apollo 17 – auf dem Mond gelandet sei.

Das Unternehmen war 2008 von dem Robotikwissenschafter Red Whittaker gegründet worden, um am Google Lunar X Prize teilzunehmen, einem Wettbewerb für privat finanzierte Mondmissionen. Keiner der Teilnehmer schaffte es letztlich, die Deadline einzuhalten, aber Astrobotic kommt nun mit etwas Verspätung doch noch zum Zug.

Dem Unternehmen zufolge soll sein Wanderfalke im Sommer 2021 abheben. Die BE-4-Raketentriebwerke von Vulcan werden dabei von Blue Origin gefertigt, dem Raumfahrtunternehmen des Amazon-Gründers Jeff Bezos.

Immer weiter

"Unser erster Flug mit Vulcan ist auch der erste große Schritt zur Rückkehr zum Mond", sagte ULA-Chef Tory Bruno vor der Ankündigung des Vertrages. Denn die Astrobotic-Mission ist nur der erste Schritt eines mehrstufigen Langzeitplans: Die US-Regierung von Präsident Donald Trump will bis 2024 wieder Astronauten auf den Mond landen lassen. Und auch das soll nur eine Etappe auf dem Weg zu einem ganz neuen Wunschziel sein, nämlich erstmals Menschen auf den Mars zu bringen – in voller Tweet-Ausführlichkeit zum berühmten Sager Trumps geronnen, dass "der Mond Teil des Mars" sei. (red, APA, 20. 8. 2019)