Bei dem Anschlag in Christchurch in Neuseeland wurden im März 51 Menschen getötet.

Foto: APA/AFP/SANKA VIDANAGAMA

Wellington/Christchurch – Wegen der Veröffentlichung von Video-Sequenzen des Attentats von Christchurch muss der neuseeländische Sender Sky TV 4.000 Neuseeland-Dollar (etwa 2.320 Euro) Strafe zahlen. Die Berichterstattung über den Terroranschlag sei zwar von hohem öffentlichen Interesse gewesen, das Live-Video des Täters hätte aber nicht ausgestrahlt werden dürfen, teilte die Rundfunkregulierungsbehörde BSA Dienstag mit.

Die Auszüge aus dem Video seien "hochverstörend" gewesen, so die neuseeländische Behörde. Besonders bei den Familien und Freunden der Opfer und der muslimischen Gemeinschaft in Neuseeland könne das Videomaterial Leid verursachen, heißt es in der Mitteilung weiter. Außerdem bestehe die Gefahr, dass der mutmaßliche Attentäter – ein 28 Jahre alter Australier – durch die Videos glorifiziert und seine Botschaften verbreitet würden.

Bei dem Anschlag Mitte März waren 51 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Dem mutmaßlichen Täter droht lebenslange Gefängnishaft. Er hatte den Anschlag mit einer Helmkamera live auf Facebook übertragen. In den ersten 24 Stunden wurde es mehr als 1,5 Millionen Mal verbreitet. Vier Tage nach dem Attentat wurden die Ausstrahlung und die Verbreitung des Videos in Neuseeland verboten. (APA, 20.8.2019)