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Wie steht es um die Jobzufriedenheit der Österreicherinnen und Österreicher? Dieser Frage ist das Beratungsunternehmen EY mit einer Umfrage unter 1.001 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nachgegangen.

Am zufriedensten sind demnach die Arbeitnehmer in Tirol, wo 54 Prozent der Befragten angeben, uneingeschränkt zufrieden zu sein. Im Burgenland ist genau die Hälfte zufrieden, auch in Oberösterreich und Niederösterreich sind die Beschäftigten über dem österreichweiten Zufriedenheitsdurchschnitt, der bei 45 Prozent liegt. Im Mittelfeld der Zufriedenheit, aber unter dem Durchschnitt, verorten sich die Kärntner (44 Prozent), Wiener (43 Prozent) und Steirer (43 Prozent). Die Salzburger und Vorarlberger sind mit jeweils 42 Prozent am unzufriedensten mit ihrem derzeitigen Job.

Anders sieht die Verteilung bei der Motivation aus: Hier bewegen sich die Tiroler nur im Mittelfeld, ein Drittel von ihnen gibt an, hochmotiviert zu sein. Die Beschäftigten in Niederösterreich (37 Prozent) und Salzburg (36 Prozent) sind dafür besonders motiviert. Das Burgenland (35 Prozent) und Wien (34 Prozent) liegen ebenfalls über dem Durchschnitt von 32 Prozent. In Kärnten – dem Schlusslicht – geht hingegen nur ein knappes Viertel hochmotiviert zur Arbeit. Auch die Steirer (32 Prozent), Vorarlberger (31 Prozent) und Oberösterreicher (27 Prozent) sind nicht so motiviert wie die Arbeitnehmer in den anderen Bundesländern.

Allerdings wurden die Arbeitnehmer nur gefragt, ob sie sich als "hochmotiviert" oder "eher motiviert" einstufen würden. Demnach arbeiten die meisten Österreicher "eher motiviert". Und insgesamt am motiviertesten sind die Beschäftigten in Oberösterreich mit einem Anteil von 93 Prozent an Hoch- oder eher Motivierten.

Mehrheit will Wohnort nicht verlassen für Job

"Die Arbeitnehmer in Österreich sind grundsätzlich sehr zufrieden und motiviert. Dennoch gibt es einen Teil, der wechselwillig ist und in der derzeitigen konjunkturellen Hochphase relativ wenig Probleme haben wird, einen neuen Arbeitgeber zu finden", sagt Ingrid Rattinger, Managing Partner Talent bei EY Österreich. Konkret ist die Mehrheit aber nicht bereit, für eine attraktive neue Stelle oder einen attraktiven Arbeitsplatz umzuziehen oder zu pendeln. Im Fall eines attraktiven Jobangebots würden nur 20 Prozent der befragten Oberösterreicher ihr Bundesland verlassen, im Gegensatz dazu wären 38 Prozent der Arbeitnehmer in Kärnten offen für einen Umzug.

Abgesehen von den beiden Polen ergibt sich folgende Verteilung: 25 Prozent der Niederösterreicher würden ihr Bundesland zurücklassen, 26 Prozent der Burgenländer und 29 Prozent der Tiroler. Im Österreich-Schnitt liegen damit Salzburger Arbeitnehmer mit 30 Prozent an Wechselwilligen, darüber liegen die Wiener und Steirer mit je 35 Prozent sowie die Vorarlberger mit 36 Prozent.

Wien oben auf der Liste der Arbeitsorte

Bei wechselwilligen Arbeitnehmern steht Wien ganz oben auf der Liste: Für fast jeden zweiten Beschäftigten käme die Hauptstadt auf der Suche nach einer neuen Stelle am ehesten infrage. Dahinter folgen Salzburg und Niederösterreich. "Die Strahlkraft der Hauptstadt ergibt sich aus einem Mix aus verfügbaren Stellen, attraktiven Rahmenbedingungen und einer hohen Lebensqualität. Auch Salzburg hat es geschafft, einen interessanten Wirtschaftsmix aus Handel, Industrie- und Logistikunternehmen sowie innovativen Start-ups auf die Beine zu stellen", sagt Rattinger. In der Reihung folgen dann die Steiermark, Oberösterreich, Tirol, Kärnten, das Burgenland und Vorarlberg – Letzteres ist als Arbeitsort für die meisten Befragten (sieben Prozent) eher uninteressant.

Doch nicht nur mit ihren Bundesländern sind die Arbeitnehmer verbunden, auch mit ihren Arbeitgebern. Besonders stark ist diese bei fast jedem dritten Beschäftigten im Burgenland. An zweiter Stelle liegt Kärnten, gefolgt von Niederösterreich, Salzburg und Oberösterreich (zwischen 30 und 28 Prozent).

In der Steiermark, Wien und Tirol ist rund jeder Vierte "sehr eng" mit seinem Arbeitgeber verbunden, in Vorarlberg ist es jeder Fünfte. Bei allen Bundesländern überwiegt aber der Anteil jener, die sich mit ihrem Arbeitgeber nur "eher verbunden" fühlen. (red, 23.8.2019)