"Meine Großeltern sind seit 64 Jahren verheiratet und haben sich nicht ein Jahr davon geliebt. Sie haben sich irgendwo auf ihrem gemeinsamen Weg verloren, aber sie wirken deswegen nicht unglücklich. Sie sind seit 64 Jahren Gefährten": So beschreibt Stefanie Pichlmair in der "Zeit Online" die Beziehung ihrer Großeltern.

Was bei früheren Generationen vielleicht oft der Fall war, ist für die meisten Paare heute unverstellbar. Viele Notwendigkeiten – seien sie gesellschaftlich oder finanziell – für eine Paarbeziehung oder Ehe existieren vielfach nicht mehr. Wer zusammen ist, ist es aus Liebe. Zumindest wird vielfach davon ausgegangen.

Zusammen sein, auch wenn man den anderen oder die andere nicht liebt – geht das?
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Vielleicht steht zumindest zu Beginn einer Beziehung die Liebe im Vordergrund. Aber Beziehungen verändern sich über die Jahre, man bekommt Kinder, und diese sind irgendwann der Grund für das Beisammenbleiben. Und auch eine Beziehung, die mit Verliebtsein und großer Liebe beginnt, ist nicht davor gefeit, eine Beziehung aus Gewohnheit zu werden. Man kennt einander, man mag sich prinzipiell, aber die Liebe bleibt vielleicht irgendwann auf der Strecke. Dennoch bleibt man zusammen. Zu viel verbindet einen, und die freundschaftliche Zweisamkeit ist manchmal auch bequem.

Aber reicht das für eine Beziehung?

Können Sie sich eine Beziehung ohne Liebesgefühle vorstellen? Oder wird Liebe in einer Beziehung überbewertet? Waren Sie schon einmal in einer Beziehung ohne Liebe? Oder kennen Sie das nur von der Großeltern- und Elterngerneration? (wohl, 23.8.2019)