Bild nicht mehr verfügbar.

Protestanten fordern ihre Rechte ein.

Foto: REUTERS

Nachdem im benachbarten Taiwan als erstem asiatischem Land im Mai die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert wurde, gibt es in China in diesem Punkt keine Bewegung. Wie Parlamentssprecher Zang Tiewei bei einer Pressekonferenz am Mittwoch verkündete, dürfe die Ehe in China weiterhin nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden.

In Chinas größten Städten gibt es eine lebendige Homosexuellenszene, dortige Aktivisten drängen seit langer Zeit auf die Legalisierung der Ehe für alle. Dennoch gibt es wenig Anzeichen dafür, dass die regierende Kommunistische Partei die gleichgeschlechtliche Ehe in naher Zukunft legalisieren wird.

Überwachung und Zensur

Die Regelung entspreche "dem System unseres Landes sowie den historischen und kulturellen Traditionen", sagte Tiewei. Auch wenn es in China keine Gesetze gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen gibt und das Bewusstsein für LGBTQI-Anliegen zunehmend steigt, war die Community in den letzten Monaten immer wieder staatlicher Überwachung und Zensur ausgesetzt.

Der bekannte Aktivist für Homosexuellenrechte, Sun Wenlin, sagte gegenüber Reuters, er sei zwar enttäuscht von den Äußerungen das Parlaments, aber nicht überrascht. Sun und sein Partner wurden vor drei Jahren selbst von einem chinesischen Gericht abgelehnt, nachdem sie versucht hatten, legal zu heiraten. (Reuters, 21.8.2019)