Ein ziemlich grausamer Move in einem Roboterkampf

Foto: Battlebots / Youtube

Auch wenn der Begriff "Künstliche Intelligenz" in den vergangenen Jahren immer häufiger verwendet wird. Von einer allgemeinen KI mit menschenähnlichen Fähigkeiten ist die Forschung derzeit noch weit entfernt. Von Robotern, die ein echte Gefühlswahrnehmung haben, ganz zu schweigen. Umso überraschender kommt nun eine Entscheidung von Google.

Tierquälerei?

Auf Youtube wurden mehrere Videos wegen angeblicher Tierquälerei gesperrt. Das überrascht deswegen, da es sich bei den betreffenden Clips um Aufnahmen von Roboterkämpfen handelt, wie Motherboard berichtet. Diese werden zwar im Verlaufe eines solchen Wettstreits oftmals ziemlich zugerichtet, die Argumentation für die Sperre scheint aber dennoch etwas weit hergeholt.

Fehler

In Wirklichkeit handelt es sich dabei natürlich um ein Versehen der Youtube-Algorithmen. Aus den Sperrhinweisen geht hervor, dass die Google-Bilderkennung hier Hahnenkämpfe zu erkennen meint – etwas, dass die Youtube-Regeln explizit untersagen. In einem Statement spricht auch Google selbst von einem Versehen: "Angesichts des riesigen Volumens an Videos auf unserer Seite, treffen wir manchmal eine Fehlentscheidung", heißt es darin. Wer davon betroffen ist, soll eine neue Überprüfung beantragen. In einigen Fällen dürfte dies auch bereits passiert sein, da ein Teil der betroffenen Videos schon wieder online ist.

Jamison Go

Filter haben Fehler

Der Vorfall ist nicht zuletzt eine Erinnerung daran, wie unzuverlässig solche automatisieren Systeme derzeit noch agieren. Kritiker werfen Google immer wieder vor, dass sich das Unternehmen zu sehr auf Algorithmen verlässt, um problematische Videos auszusortieren. Gleichzeitig macht es die schiere Masse an täglich bei Youtube hochgeladenen Clips unmöglich, eine umfassende Vorabkorrektur durchzuführen, wie Google immer wieder betont.

Eine ganz andere Perspektive hat die europäische Politik auf dieses Thema. Immerhin wurden hier erst vor wenigen Monaten eine neues Urheberrecht beschlossen, das eine Vorabfilterung verpflichtend macht. Dies obwohl zahlreiche Kritiker im Vorfeld angemerkt haben, dass solche Systeme nie lückenlos funktionieren können – selbst nicht bei Google, und damit einem Unternehmen, dass jedes Jahr Millionen Euro in seine Filtersysteme investiert. (red, 21.8.2019)