Stephan E. nach einem Haftprüfungstermin beim Bundesgerichtshof, 2. Juli 2019.

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Berlin – Im Mordfall Walter Lübcke hat die Polizei weit mehr Waffen entdeckt als bislang bekannt. Bei den drei Beschuldigten seien insgesamt 46 Schusswaffen gefunden worden, teilte das deutsche Innenministerium auf Anfrage der Abgeordneten Martina Renner (die Linke) mit.

Bislang war lediglich bekannt, dass die Ermittler in einem Erdloch fünf Waffen gefunden hatten, darunter der Revolver Kaliber 38, mit dem der Kasseler Regierungspräsident Lübcke am 2. Juni vor seinem Haus im nordhessischen Wolfhagen erschossen wurde.

30 Durchsuchungen

Laut Anfragebeantwortung wurden nach dem Mord 30 Durchsuchungen abgehalten. Der Hauptverdächtige Stephan E. wurde am 15. Juni festgenommen. E. war jahrelang in der Neonaziszene aktiv und wurde mehrfach wegen Gewaltdelikten verurteilt, war Behörden aber nach 2009 nicht mehr aufgefallen.

Stephan E. hatte den Mord an Walter Lübcke zunächst gestanden und sein Geständnis später zurückgezogen. In seiner Aussage belastete er Elmar J. und Markus H. Markus H. soll erst den Kontakt zum Waffenhändler Elmar J. hergestellt haben, der ihm die Tatwaffe verkauft haben soll. (red, 21.8.2019)