Der Skybot F-850, genannt Fjodor, dient als Testpassagier für künftige bemannte Raumflüge.
Foto: APA/AFP/Roscosmos

Russland hat erstmals einen humanoiden Roboter ins All geschickt. "Fjodor" startete Donnerstagfrüh an Bord einer unbemannten Sojus-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation (ISS). Dort soll er zehn Tage lang lernen, "wie er die Astronauten unterstützen kann", sagte Alexander Bloschenko von der russischen Weltraumbehörde Roskosmos. Langfristig soll der offiziell Skybot F-850 genannte Roboter auch Außeneinsätze übernehmen. Vor allem aber ist er ein Versuchspassagier für künftige Missionen.

Die Kapsel soll am Samstag an der ISS andocken. Fjodor wurde ohne menschliche Begleitung ins All geschickt, um mit ihm ein neues Rettungssystem testen zu können. "Die ersten Experimente während des Flugs sind planmäßig gelaufen", hieß es seitens Roskosmos.

Training auf der ISS

Der Roboter ahmt Bewegungen nach und soll auf diese Weise menschliche Handlungsabläufe erlernen. So kann er etwa eine Wasserflasche öffnen oder einfache Werkzeuge verwenden. Auf der ISS soll er lernen, diese Aufgaben trotz geringer Erdanziehungskraft zu erfüllen. Der russische Kosmonaut Alexander Skworzow soll den Skybot dabei unterstützen, indem er Bewegungen vorführt und dabei ein Exoskelett trägt.

Der Roboter kann einfache Bewegungen nachahmen.
Foto: APA/AFP/Roscosmos

Katastrophenhelfer auf der Erde

Auch auf der Erde soll der 1,80 Meter große und 160 Kilogramm schwere Roboter die eingesetzt werden: Denkbar seien etwa Einsätze in Gebieten mit starker radioaktiver Strahlung, beim Entschärfen von Minen oder bei gefährlichen Rettungsaktionen, teilte Russlands staatliche Stiftung für fortgeschrittene Forschungsprojekte mit.

Fjodor ist nicht der erste Roboter, der ins All fliegt. Bereits 2011 hatte die US-Weltraumbehörde NASA einen humanoiden Roboter in den Weltraum geschickt. Er wurde 2018 zurückgeholt, nachdem es zu technischen Problemen gekommen war. Auch Japan hat seit 2013 einen Roboter auf der ISS. Dieser kann sogar Konversation betreiben – allerdings nur auf japanisch. (red, APA, 22.8.2019)