Bild nicht mehr verfügbar.

Im Amazonas-Gebiet wüten seit Wochen tausende Waldbrände.
Foto: Reuters/Bruno Kelly

Die Nachrichten aus Brasilien sind erschreckend: Die Abholzung des Amazonas-Regenwalds steigt dramatisch an, angefeuert von bewusst gelegten Waldbränden. Auslöser ist die Politik von Präsident Jair Bolsonaro, dem der Klimawandel ebenso gleichgültig ist wie der Erhalt des größten Naturschatzes der Welt. Die Zerstörung der Amazonas-Wälder könnte das globale Klima zum Kippen bringen; Bolsonaro ist derzeit der vielleicht gefährlichste Mann der Welt.

Das befeuert in Europa die Kritik am Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Block. Doch das Abkommen sterben zu lassen, wie es Umweltschützer und die meisten österreichischen Parteien fordern, würde Bolsonaro nicht stoppen. Der Vertrag sieht zahlreiche Sanktionen gegen schädliche Umwelt- und Klimapraktiken in Südamerika vor und gäbe der EU insgesamt mehr Einfluss.

Mögliche Nachverhandlungen

Möglicherweise braucht es vor Inkrafttreten noch Nachverhandlungen, um der Abholzung besser entgegenwirken zu können. Doch dafür müsste sich Europa grundsätzlich für ein solches Freihandelsabkommen aussprechen.

In Österreich aber ist selbst die ÖVP dagegen, aus Rücksicht auf die Interessen der Bauern. Dass der Pakt die heimische Exportindustrie stärken und ein wichtiges Gegengewicht zu Donald Trumps Protektionismus schaffen würde, wird völlig ignoriert. Und Brasiliens Wälder werden mit der österreichischen Bestemmhaltung auch nicht gerettet. (Eric Frey, 22.8.2019)