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Der Newcomer unter den gefährlichen Clowns: Jair Bolsonaro

Foto: Reuters/Adriano Machado

Es ist, wie Paul Lendvai es kürzlich in einem STANDARD-Interview diagnostiziert hat: Die wichtigsten Staatsmänner teilen sich in Diktatoren und Politclowns. Der Osten hat die Diktatoren (Putin, Xi Jinping), der Westen die Clowns. Aber gefährliche Clowns. Bei Donald Trump muss man inzwischen bereits im "Diagnostischen und Statistischen Handbuch der psychischen Störungen" nachschlagen.

Was er jetzt in einem inkohärenten Redeschwall zu "Grönland kaufen", zu den Ratings seiner alten TV-Show und zu Israel ("Ich bin der Auserwählte") von sich gab, steht längst unter Demenzverdacht. Europa hat Boris Johnson oder Matteo Salvini zu bieten, die alle Verhaltensoriginalität mit einem Destruktionskurs verbinden. Österreich hat dazu "nur" einen Ex-Vizekanzler zu bieten.

Klassische Täter-Opfer-Umkehr

Zuletzt wurde man auf den Newcomer Jair Bolsonaro aufmerksam. Der rechtsextreme Präsident Brasiliens fackelt gerade den Amazonas ab, macht dafür aber die Umweltschützer verantwortlich. Die NGOs zünden demnach den Urwald an, um Bolsonaro zu schaden: "Das ist der Krieg, in dem wir uns befinden", sagt er. Klassische Täter-Opfer-Umkehr.

Aber: Die wurden alle gewählt. Mit Ausnahme von Boris Johnson vom Volk, in freien Wahlen. Kein Putsch, keine Machtergreifung. Wie steht es um den Gemütszustand des Wahlvolkes, wenn es so gefährliche Clowns an die Macht (oder in deren Nähe) bringt? (Hans Rauscher, 22.8.2019)