Am Freitag haben mehrere Parteien ihre Plakate für die Nationalratswahl am 29. September vorgestellt. Bei der zugehörigen Pressekonferenz erklärte FPÖ-Chef Norbert Hofer: "Die Plakate zeigen die Doppelspitze, Herbert Kickl und mich." Wie nah man sich sei, unterstrich Hofer mit den Worten: "Zwischen uns passt kein Blatt."

Auf den Plakaten sind die beiden Männer vor einer Österreich-Flagge zu sehen, daneben stehen Begriffe wie "Sicherheit", "Fair", "Sozial" und "Heimattreu", darunter prangt der Spruch "Koalition für unsere Heimat fortsetzen". Ebenfalls mit von der Partie war "Norbär", ein blaues Stofftier und Wahlgeschenk, dessen Name auf jenen des Spitzenkandidaten anspielt.

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Unterbrochen wurde die FPÖ-Pressekonferenz von einem Tierschützer, der sich neben das Podium stellte und ein den Journalisten ein Foto von Schweinen auf einem Vollspaltenboden zeigte. Er warf der FPÖ vor, "keine Tierschutzpartei zu sein" und "Verrat an den Tieren zu begehen". Tierschützer fordern seit längerem ein Verbot von Vollspaltenböden und die verpflichtende Stroheinstreu in der Schweinehaltung.

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) bekannte sich zu der Aktion und erklärte am Freitag in einer Aussendung, die FPÖ weigere sich "eisern, diesem so wichtigen Schritt für Tierschutz zuzustimmen". Der Tierschützer habe bei der Pressekonferenz auf diesen Umstand aufmerksam machen wollen. VgT-Obmann Martin Balluch tritt übrigens für die Liste Jetzt bei der Nationalratswahl an.

Ein Tierschützer lenkte während der Pressekonferenz der FPÖ die Aufmerksamkeit auf sich.
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Auch die Grünen stellten am Freitag ihre Plakate vor. Sie setzen mit leuchtenden Farben auf die Themen Umwelt, Klima und Zukunft. Auf einem Plakat ist auch ein Ausschnitt aus dem Ibiza-Video zu sehen, dazu die Frage: "Wen würde der Anstand wählen?" Die Grünen wollen nach der Wahl zurück in den Nationalrat.

Bei der Plakatpräsentation nahm Spitzenkandidat Werner Kogler FPÖ und ÖVP ins Visier. Beide Parteien hätten die vorgezogene Neuwahl zu verantworten: "Die FPÖ ist genetisch auf der schiefen Bahn. Die Ausführungstäterschaft liegt bei Türkis." Kommenden Montag präsentieren Kogler und die Nationalratskandidatin und Bundesrätin Ewa Ernst-Dziedzic das Wahlprogramm.

Werner Kogler plakatierte selbst.
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Auch die Neos präsentierten am Freitag ein zweites Plakat für den Wahlkampf. "Postenschacher stoppen. Macht sonst keiner" ist darauf zu lesen. Dahinter ist in Schwarz-Weiß Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger zu sehen.

Die Neos wollen eine Soko Postenschacher.
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In einer Pressekonferenz erklärten die Neos, nach der Wahl eine Soko Postenschacher einsetzen zu wollen, um den "neuen Stil" von ÖVP und FPÖ unabhängig zu durchleuchten. Zudem fordern sie einen "Pakt für Anstand". Das Motto dürfe nicht länger "Wen kennst du?" lauten, sondern müsse wieder "Was kannst du?" heißen, betonten der stellvertretende Neos-Vorsitzende Nikolaus Scherak und Neos-"Zukunftspartner" Helmut Brandstätter in einer gemeinsamen Pressekonferenz. (bere, APA, 23.8.2019)