Bekannt wurde er außerhalb seiner zunächst eigentlich sehr unpolitischen Fangemeinde mit einem einzigen Video, das vor der Europawahl im Mai im deutschsprachigen Raum für Debatten rund um soziale Medien und Politik führte: Der Youtuber Rezo, der in einem fast einstündigen Video mit dem Namen "Die Zerstörung der CDU" mit der stimmenstärksten Partei abrechnete.

Rezo gegen (Boulevard-)Medien

Nun ärgert sich der Youtuber über einige Journalisten. So kritisierte er in einem Gastauftritt bei dem Youtube-Duo "Space Frogs" einen Redakteur, der ihn darum bat, die Verwendung von Flugzeugen von Leuten, die in seinen Videos vorkommen, in einer Stellungnahme zu thematisieren. Zudem sah Rezo sich Zeitungen an und kommentierte beispielsweise eine Boulevard-Zeitung mit den Worten "Wer liest das?"

SPACE FROGS

"Vergaloppiert"

Das traf beim deutschen Journalisten-Verband auf Gegenwind: In einer Pressemitteilung kritisierte er Rezos Handeln, später zog er diese jedoch wieder zurück. Der Vorsitzende des Verbands, Frank Überall, entschuldigte sich später auf Twitter in Bezug auf das Kritikschreiben.

Er habe sich mit seiner "zugespitzten Kritik vergaloppiert", schreibt er. "Deine Medienkritik war mir persönlich in Teilen zu heftig, grundsätzlich wirfst Du aber auch viele wichtige Fragen auf. Vielleicht unterhalten wir uns darüber mal? Würde mich freuen", heißt es weiter. Problematisch sei weiterhin die Aussage von Rezo, dass Printmedien von gestern seien – für ihn eine pauschale Diffamierung, die gerade an Jugendliche gerichtet Schaden anrichten könnte.

Einladung angenommen

Rezo reagierte auf die Entschuldigung und sagte, dass sich "die Sache damit für mich erledigt" habe. "Da sollte jetzt auch niemand respektlos nachtreten". Überall antwortete er auf Twitter direkt: "Schwamm drüber", und dass er sich "gerne" für ein Gespräch bereit erkläre. Das wurde positiv aufgenommen. Der Verband erklärte später, dass er nicht so viel Kritik erwartet habe. (red, 23.8.2019)