Martin Staudinger (links) und Michael Ritsch wollen günstige Wohnungen in Vorarlberg.

Foto: SPÖ Vorarlberg

Bregenz – Mietpreise wie in der Großstadt und Eigenheimpreise jenseits jeglicher Vernunft – in Vorarlberg regiert das Betongold. Gestützte Mieten für junge Menschen, sozial gemischter Wohnbau und Maßnahmen gegen Spekulation sollen Wohnen wieder leistbar machen. So lautet der Wunsch der SPÖ, die Wohnen zum Wahlkampfthema macht. Der Vorarlberger Traum vom Eigenheim sei für junge Menschen ausgeträumt, sagt Spitzenkandidat Martin Staudinger. Durch Baulandhortung und Spekulation seien Grundstücke auch auf dem Land unerschwinglich gewidmet. Die Forderung der SPÖ: Solidaritätsbeiträge von jenen, die Bauland horten. Zudem soll Ausländern, die nicht in Vorarlberg wohnen, der Kauf von Grundstücken nach dänischem Beispiel verwehrt werden.

Auch Gemeinden, die Grundstücksreserven haben, sollten tätig werden: Umwidmung in Bauland und Verkauf zu günstigen Bedingungen an Bauträger lautet der SPÖ-Vorschlag. Wer günstig kauft, kann dann auch günstige Miet- und Eigentumswohnungen errichten, sagt SPÖ-Klubobmann Michael Ritsch. Aktuell würden 6.000 Menschen auf eine Gemeindewohnung warten, ein Drittel dieser Menschen sei unter 30 Jahre alt. Aus dieser Gruppe wohnt wiederum ein Drittel aus Kostengründen bei den Eltern.

Weg aus dem Hotel Mama

Um Menschen bis 30 eigenständiges Wohnen zu ermöglichen, sollten günstige Mieten auf dem Privatmarkt für einen begrenzten Zeitraum angeboten werden. Die rote Formel dazu lautet "7 x 7". Gemeint ist damit eine fixe Miete von sieben Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten für eine Wohnung von maximal 50 Quadratmetern über einen Zeitraum von sieben Jahren. Die Einkommensgrenze soll bei 1.500 Euro netto liegen. Da kein Privater um diesen Preis vermietet, sollen die Mieten durch das Land gestützt werden.

Die SPÖ erhofft sich durch dieses Modell, Druck auf die Gemeinnützigen zu nehmen und die Wartelisten für Gemeindewohnungen zu verkürzen.

Statt wie von der ÖVP gefordert das Mietrecht zu verländern, wünscht sich die SPÖ ein österreichweites Universalmietrecht mit klaren Obergrenzen und definierten Zu- und Abschlägen. (Jutta Berger, 23.8.2019)