Großes Interesse am neuen Bayern-Star Philippe Coutinho.

Foto: APA/AFP/CHRISTOF STACHE

Niko Kovac: "Wir wollen ihn sukzessive aufbauen, obwohl sicherlich viele wollen, dass wir ihn sofort bringen."

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München/Gelsenkirchen – Tipps "unter uns Brasilianern" kamen aus dem fernen Rio de Janeiro. "Zieh dich warm an im Winter. Lerne 'Mia san mia' zu sagen. Und kauf dir eine gute Lederhose", riet Rafinha seinem Landsmann Philippe Coutinho schmunzelnd. Und außerdem: "Genieß das Oktoberfest und das Stadtzentrum mit den schönen Cafes."

Viel Zeit, die vielen Ratschläge des langjährigen Bayern-Profis umzusetzen, dürfte der neue Topstar des deutschen Fußball-Rekordmeisters erst einmal nicht haben. Der 27 Jahre alte Brasilianer hat nach seinem spektakulären Wechsel vom FC Barcelona nach München noch einigen Nachholbedarf in Sachen Fitness. Bei den Bayern könnte der neue Star zwar schon am Samstag sein Debüt geben, zu Beginn wird der Brasilianer gegen Schalke aber noch auf der Bank Platz nehmen.

Coutinho mit Konditionsrückstand

"Er ist mit Sicherheit noch nicht auf dem Fitnessniveau, das er braucht, um von Beginn an oder 90 Minuten zu spielen. Das hat er selbst gesagt", berichtete Bayern-Trainer Niko Kovac am Donnerstag nach der dritten Trainingseinheit des neuen Offensivstars. Die 27-jährige Leihgabe vom FC Barcelona sprüht zwar vor Tatendrang, weist aber auch Konditionsrückstand auf. "Wir wollen ihn sukzessive aufbauen, obwohl sicherlich viele wollen, dass wir ihn sofort bringen."

Schalke-Stürmer Guido Burgstaller hatte im Juni 2018 bei einem WM-Test der Brasilianer schon eine unvergessliche Begegnung mit Coutinho. Brasilien brillierte beim 3:0 in Wien gegen Österreich, der nunmehrige Bayern-Ballkünstler steuerte das dritte Tor bei. Dennoch freut sich Burgstaller, der bei dem Ländermatch die letzten 20 Minuten im Einsatz war, auf das Wiedersehen: "Es ist gut für die Bundesliga, wenn solch ein Spieler kommt", sagte er. "Aber die Bayern haben auch so viele gute Spieler." Unter anderem den 80 Millionen Euro teuren Lucas Hernandez, den Kovac nach halbjähriger Verletzungspause ebenfalls behutsam heranführt, und Inter-Leihgabe Ivan Perisic.

Neben dem möglichen Bundesliga-Debüt des brasilianischen Teamspielers rücken auch die Torhüter und Kapitäne in den Blickpunkt. Erstmals treffen am Samstag Schalke-Goalie Alexander Nübel und sein berühmter Vorgänger Manuel Neuer aufeinander. Beim jüngsten Duell, dem 3:1-Sieg der Bayern im Februar in München, war Nübel zwar schon die neue Schalker Nummer eins, fehlte aber gesperrt. Und auf der anderen Seite hütete Sven Ulreich das Bayern-Tor, weil Neuer verletzt war.

Ein interessanter Vergleich wird es allemal, der durch die Spekulationen um Nübels Zukunft zusätzliche Brisanz erhält. Schon länger wird kolportiert, dass die Bayern den 22-Jährigen als Neuers Nachfolger auserkoren haben. Auf der anderen Seite zeigt der elf Jahre ältere Bayern-Keeper nach seinen Fußbrüchen wieder Präsenz und Klasse und macht keinerlei Anstalten, seinen Platz zu räumen.

Treffen der früheren WG-Kollegen

In Mainz treffen erstmals in ihrer Trainerkarriere die beiden Freunde und früheren WG-Kollegen Marco Rose von Borussia Mönchengladbach und Sandro Schwarz vom FSV Mainz 05 im direkten Duell aufeinander. "Ja, das ist spannend", sagte der Gladbacher Coach vor dem Duell am Samstag. "Aber dieses Spiel wird nichts an unserer Freundschaft ändern." Gefachsimpelt wird dann hinterher: Der Ex-Salzburg-Erfolgstrainer und Schwarz haben sich am Samstagabend zum Essen verabredet. (APA, sid, 23.8.2019)

Deutsche Bundesliga – 2. Runde:

Freitag:

1. FC Köln – Borussia Dortmund 1:3 (1:0)

Samstag:

15:30 FC Augsburg – Union Berlin
15:30 Fortuna Düsseldorf – Bayer Leverkusen
15:30 FSV Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach
15:30 SC Paderborn – SC Freiburg
15:30 1899 Hoffenheim – Werder Bremen
18:30 Schalke 04 – Bayern München

Sonntag:

15:30 RB Leipzig – Eintracht Frankfurt
18:00 Hertha BSC Berlin – VfL Wolfsburg