Lachen über die Unschuld der Pre-Teens: "Good Boys".

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In einem Trailer für Good Boys erklärt Seth Rogen als Produzent den präpubertären Hauptdarstellern, dass sie zwar die Protagonisten der Coming-of-Age-Komödie mimen, sich beim Drogenkaufen, Hantieren mit Sexspielzeug und ungenierten Fluchen auf der Leinwand aber nicht selbst zuschauen dürfen. Ihrem Aufschrei entgegnet Rogen mit: "Willkommen in Hollywood". Die Pre-/Teenies gehen aber eh immer seltener ins Kino und ziehen mobile Monitore vor, auf denen Altersbeschränkungen kaum eine Rolle spielen.

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Das weiß auch Good Boys: In einer Szene wollen der frühreife Max (Jung-Beau Jacob Tremblay) und seine BFFs Lucas (Keith L. Williams) und Thor (Brady Noon) herausfinden, wie man richtig küsst, um auf einer Schmuseparty zu punkten. Sie suchen ihre Antwort in einem Porno, in dem die Performer einander überall küssen, nur nicht am Mund. Angewidert klappen sie den Laptop zu und man lacht nicht das letzte Mal über ihre Unschuld.

Kein Skandal, sondern Applaus der Eltern

Aus dem Kontrast zwischen der Naivität der braven Buben und den Situationen, in die sie auf ihrer Mini-Odyssee geraten, zieht der Film seinen betont zotigen Humor à la Superbad. Einen Skandal wird das Spielfilmdebut von Gene Stupnitsky wohl nicht provozieren, was ihm ja auch bewusst ist: Das auf Selbstreflexion abzielende Schulmusical am Schluss, in dem Minderjährige koksen und Sexexzessen frönen, erhält tosenden Applaus von den Eltern.

Darum, sie vor den Kopf zu stoßen, geht es auch Good Boys nicht. Dafür sorgt spätestens der Wechsel in den Message-Modus, der mit erbaulichen "Lebensweisheiten" für die angehende Jugend aufwartet. Während sie mit ihnen gemeinsam lachen, können aber auch die Älteren etwas lernen, nämlich dass die Zeiten der (produktiven) Generationenkonflikte vorüber sind. (David Auer, 24. 8. 2019)