Das Zweirad spielt im energietechnischen Transformationsprozess und der damit verbundenen, zumindest teilweisen Neuordnung des ganzen Verkehrs eine eigene Rolle, manchmal auch etwas zwiespältig. Das beginnt schon bei den Elektroscootern.

Auch wenn der eine oder andere Kollege noch sichtlich Probleme damit hat, ist die Elektrifizierung von Mopeds ein guter Schritt.
Foto: Wolf-Dieter Grabner

Der Tretroller, wie man früher sagte, hat es trotz einiger Versuche nie übers Kinderspielzeug hinaus geschafft. Mit Elektroantrieb ist er jetzt im Verkehrsgeschehen angekommen. Inwieweit er tatsächlich auch zur Ökologisierung des Verkehrs beitragen kann, bleibt aber umstritten.

E-Moped

Das Moped, im Grunde ein Relikt aus den Tagen der beginnenden Massenmotorisierung, geistert gewissermaßen als Untoter im Verkehr herum, punktuell noch in ländlichen Regionen, wo Mopeds nach traditioneller Argumentation für den Weg zur Arbeit angeschafft werden, in Wirklichkeit aber überwiegend lärmend, kreischend und oft schwarmweise von Jugendlichen zur Hochrisiko-Freizeitbewältigung herangezogen werden.

Dieses kleine Marktsegment könnte funktional sehr rasch durch Elektroroller ersetzt werden. Das überwiegend für Freizeitzwecke genutzte Motorrad könnte man sodann eher mit Fleischessen vergleichen, umweltfreundlich ist es nicht, gesund ist es auch nicht unbedingt, aber viele tun es sehr, sehr gerne.

Der Elektroantrieb könnte hier einiges verbessern, ist aber nur in Teilbereichen ein praktikabler Ersatz. Hier wirkt sich das Problem mit der Reichweite noch drastischer aus als beim Auto, wo es oft nur eine reine Preisfrage ist, größere Batterien reinzupacken. In Sachen Elektrifizierung hat die Branche also noch einiges an Knochenarbeit zu tun. (Rudolf Skarics, 1.9.2019)