Kaum ein anderer Zweiradhersteller hat derzeit eine derart breite Palette von Motorrädern wie Honda. Man versucht die Leute an allen Ecken und Enden abzuholen, egal ob sie mit Zweirädern überhaupt etwas am Hut haben, oder nicht. Da gibt es neben Rollern und knochenharten Motorrädern auch Mischkulanzen aus Roller und Motorrad mit Doppelkupplungsgetriebe, das Mini-Motorrad Monkey wurde wieder neu aufgelegt, und sogar Cruiser und Roller hat Honda gekreuzt und auf zwei Räder gestellt. Nicht alles war hierzulande erfolgreich, aber alles war innovativ.

Die Super Cub ist die moderne Version einer Honda aus 1958.
Foto: Honda

Jetzt geht Honda noch einen Schritt weiter und erinnert sich an die 1960er-Jahre. Damals brachten sie ein kleines und wendiges Motorrad auf den Markt, das die Massen mobilisieren sollte. Und das tat es, die Super Cub, wobei Cub für "Cheap Urban Bike" steht.

Die Super Cub gilt bis heute als das meistverkaufte Motorrad der Welt. Genau diese Super Cub bringt Honda nun mit einem modernen 125er-Motor und einem herrlichen Retrodesign auch nach Österreich.

Im Kreis schalten

Sie ist witzig zu fahren, ein Blickfang, aber um 3690 Euro nicht auf den ersten Blick cheap. In der Klasse wird man auch um weniger Geld etwas finden. Etwas so Hochwertiges allerdings nicht. Schon gar nicht mit der Viergang-Halbautomatik, für die eingefleischte Motorradfahrer ein paar Hundert Meter brauchen, um sich daran zu gewöhnen. Es gibt keinen Kupplungshebel. Man schaltet also einfach für die Erste runter. Dann wird es spannend. Die Zweite legt man nämlich ein, wenn man noch einmal runterschaltet. Die Dritte und Vierte ebenso. Schaltet man dann noch einmal runter, ist man wieder im Leerlauf. Sensationell.

Die Honda CB650R ist eine Naked im Café-Racer-Design.
Foto: Honda

Wem eine 125er zu madig ist, wer lieber was Modernes, aber nicht minder Problemloses fährt, der sollte einen Blick auf die CB650R werfen. Mit dem LED-Scheinwerfer, dem an einen Café-Racer angelehnten Design und der knackigen Sitzposition spricht sie echte Motorradfahrer an, die alltägliche Wege und Genussfahrten auf dem Programm haben.

Der Vierzylinder leistet ordentliche 95 PS, läuft seidenweich und hat in jedem Drehzahlbereich ausreichend Kraft.

Um 8590 Euro bekommt man ein hochwertiges Motorrad mit LCD-Display, kurzem, aber nicht unnötig lautem Auspuff und leichtem Handling – da tut der 180er-Hinterreifen wohl das seine dazu. Zum Protzen braucht man in dem Fall aber eh keine fette Hinterwalze, das Beeindrucken schafft die CB650R schon allein mit der Optik. (Guido Gluschitsch, 28.8.2019)