Heftige Gewitter gingen am Samstagnachmittag und in der Nacht zum Sonntag in weiten Teilen Österreichs nieder.

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Heftige Stürme, Hagel, Regen und Gewitter sind Samstagnachmittag und in der Nacht auf Sonntag über den Osten von Österreich gezogen und haben zahlreiche Schäden hinterlassen. Die obersteirische Gemeinde Obdach wurde zum Katastrophengebiet erklärt, in der Weststeiermark musste ein Haus wegen eines rutschenden Hangs evakuiert werden, in Kärnten stürzte eine Brücke ein. Auch in Niederösterreich und im Burgenland gab es Feuerwehreinsätze.

Haus in Steiermark evakuiert

Die Schäden nach den Unwettern im obersteirischen Obdach (Bezirk Murtal) sind größer als am Samstagabend erwartet: Umfangreiche Arbeiten sind nötig, um die auf einer Länge von einem Kilometer weggerissene Gemeindestraße zu sanieren, teilte Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) am Sonntag mit. Die Gemeinde wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

Unwetterschäden im Raum Lavantgraben.
Foto: APA / GERT EGGENBERGER

Mit dem Status als Katastrophengebiet könne nun "rasch und unbürokratisch" Hilfe geleistet werden, sagte Schickhofer. Die abgeschnittenen Gehöfte sollen schnellstmöglich wieder erreichbar sein. "Jetzt geht es darum, dass Obdach schnell geholfen wird. Ich danke allen Einsatzkräften, die seit den Abendstunden im Einsatz stehen, um Unwetterschäden zu beseitigen und die Sicherheit wiederherzustellen."

Im weststeirischen Voitsberg musste ein Wohnhaus evakuiert worden. Ein Hang hinter dem Gebäude hatte nachgegeben, sagte Christian Leitgeb, Bereichsfeuerwehrkommandant aus Voitsberg, am Sonntag. Zudem waren in Köflach "massive Vermurungen und Verklausungen" zu beseitigen. Zwölf Wehren mit rund 130 Helfern waren im Bezirk im Einsatz.

Ein abgerutschter Hang im Ortsteil Graden bei Köflach bedroht ein Wohnhaus.
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Brücke in Kärnten weggerissen

In Kärnten wurde ein Brücke von dem Unwetter mitgerissen. "Der Schirnitzgraben war massiv betroffen. Bei allen Brücken kam es zu Verklausungen. Eine Brücke wurde mitgerissen", sagte Abschnittskommandant Alex Steinkellner von der Feuerwehr Reichenfels dem ORF Kärnten. Überschwemmungen gab es auch im Bereich des Freibads in Reichenfels. Durch den raschen Einsatz blieb das Badcafé von den Wassermassen verschont. Die Feuerwehrleute gruben Ableitungen in den Boden und setzten Pumpen ein. Im Bereich Reichenfels bis Bad St. Leonhard dürfte die Lavant an mehreren Stellen über die Ufer getreten sein.

Unwetterschäden im Raum Schirnitzgraben.
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300 Feuerwehrleute in Niederösterreich

In Teilen Niederösterreichs mussten nach einem Gewitter am Samstagabend zahlreiche Feuerwehren ausrücken. Am meisten zu tun gab es für die Helfer in den Bezirken Melk und Neunkirchen. Insgesamt waren rund 300 Feuerwehrleute im Einsatz, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger am Sonntag.

Neben Auspumparbeiten galt es, umgefallene Bäume zu beseitigen. Auch einige leichtvermurte Straßen und durch starken Wind umgestürzte Plakatwände beschäftigten die Feuerwehren. Im Bezirk Melk mussten 17 Einsätze bewältigt werden, im Bezirk Neunkirchen 16.

Einsätze im Burgenland

Gewitter und teils starker Wind sorgten am Samstagabend im Burgenland für Feuerwehreinsätze. Insgesamt rückten 20 Wehren aus. Am stärksten betroffen war nach Angaben der Landessicherheitszentrale der Raum zwischen Lutzmannsburg und Deutschkreutz im Bezirk Oberpullendorf. Vereinzelte Einsätze gab es darüber hinaus in allen Landesteilen.

Neben Pumparbeiten wurden umgestürzte Bäume beseitigt, zudem mussten sich die Helfer um umgefallene Bauzäune kümmern. Die Feuerwehren Neusiedl am See und Purbach wurden zu zwei Bootsbergungen auf dem Neusiedler See alarmiert. Der erste Unwettereinsatz begann Samstagabend kurz nach 23.30 Uhr, die letzten Kräfte rückten gegen 3 Uhr wieder ein. (APA, 25.8.2019)