Ivan Perisic, Robert Lewandowski und Philippe Coutinho hatten leicht lachen. Der Pole hatte eben seinen dritten Treffer erzielt.

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Gelsenkirchen/München – Bayern München hat im zweiten Anlauf in der deutschen Fußball-Bundesliga Fahrt aufgenommen. Nach dem 2:2 zu Hause gegen Hertha BSC Berlin überzeugte der Titelverteidiger am Samstag mit einem 3:0-Erfolg bei Schalke 04. Hoffnung geben nicht nur die gelungenen Debüts von Philippe Coutinho und Ivan Perisic, sondern auch die Zukunft von Matchwinner Robert Lewandowski, die demnächst geklärt sein könnte.

Lewandowskis Vertrag läuft noch bis 2021. Er sei sich mit den Bayern in Sachen einer Verlängerung aber bereits "zu 95 Prozent" einig, erklärte der Pole am Samstag nach seinen drei Toren auf Schalke dem TV-Sender Sky. Der Stürmerstar soll einen neuen Vertrag bis 2023 unterschreiben. "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Es kann sich in den nächsten paar Tagen viel entscheiden", meinte der 31-Jährige.

Polnischer Alleinunterhalter

Seine Form stellte Lewandowski zwei Wochen vor dem EM-Qualifikationsspiel in Warschau gegen Österreich jedenfalls eindrucksvoll unter Beweis. Er traf in Gelsenkirchen per Elfmeter (20.), Freistoß (50.) und aus dem Spiel (75.). Lewandowski ist so etwas wie die Lebensversicherung des Clubs. Alle fünf Ligatore der Bayern in dieser Saison hat Polens Nationalteamkapitän erzielt.

Niko Kovac war mit der Leistung der Seinen, darunter auch David Alaba, zufrieden. "Das war eine runde Sache und ein gutes Spiel", sagte der Bayern-Trainer, der nach der Pause auch den hochkarätigen Neuzugängen Coutinho und Perisic zu ihren Premierenauftritten verhalf.

Auf der Gegenseite spielte ÖFB-Stürmer Guido Burgstaller durch – und sah nicht alles schlecht. "Es fühlt sich irgendwie komisch an. Denn ich finde nicht, dass wir drei Tore schlechter waren", meinte der Kärntner. Kommenden Samstag gegen Hertha gibt es die nächste Chance auf den ersten Ligasieg. Lob fand Burgstaller vor allem für den Schalke-Anhang: "Ich glaube, das gibt es nicht allzu häufig, dass die Fans nach einer 0:3-Niederlage die Mannschaft feiern."

Zufriedener "Fohlen"-Trainer

Zum Auftakt hatten die Schalker ein 0:0 bei Borussia Mönchengladbach erreicht. Der neue Club von Salzburg-Trainer Marco Rose fand mit einem 3:1 in Mainz auf die Siegerstraße – auch dank eines Tores von Stefan Lainer. "Ergebnisse sind grundsätzlich wichtig im Profifußball, aber besonders für uns, weil wir dadurch Überzeugung gewinnen", sagte Rose.

Der Deutsche ist darum bemüht, seinen proaktiven Fußball, der ihn mit Salzburg zu zwei Meistertiteln und bis ins Halbfinale der Europa League gebracht hat, auch in Mönchengladbach umzusetzen. "Vieles ist neu für die Jungs. Aber ich bin hier auf eine unglaublich bereite und willige Mannschaft getroffen und bis hierhin auf ein sehr geduldiges Umfeld", meinte Rose.

Der 42-Jährige hatte auch andere Angebote aus seinem Heimatland vorliegen, entschied sich aber für den Traditionsclub. Sein Ex-Coach und Mentor Jürgen Klopp hatte Rose unlängst als den "gehyptesten Trainer" in Europa bezeichnet. Die Erwartungen an ihn sind hoch, Rose versucht sie nicht überborden zu lassen. Zwischenzeitlich müsse man auch einmal "die Euphoriebremse reinhauen", erklärte der frühere Red-Bull-Trainer.

Erfolgreiche Leverkusener

Zuversicht herrscht auf dem Trainersektor auch bei Bayer Leverkusen. Unter Peter Bosz hat der Champions-League-Starter 13 von 19 Ligaspielen im Jahr 2019 gewonnen, am Samstag mit 3:1 bei Fortuna Düsseldorf. Der im Sommer 2020 auslaufende Vertrag mit dem Niederländer dürfte vorzeitig verlängert werden. Darauf müssen sich auch die ÖFB-Teamspieler Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic einstellen. Beide saßen in Düsseldorf auf der Ersatzbank. (APA/dpa, 25.8.2019)